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Femorale AP- und ML-Dimensionen und Passformmoderner Knie-TEPs – Ausmessungen von 2.000 CTs
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Published: | October 22, 2019 |
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Fragestellung: Eine optimale Passform mit hoher Kongruenz zwischen proximalem Femur und Implantat stellt eines der Hauptziele in der Knieendoprothetik dar. Gleichzeitig stellt die optimale Passform eine große Herausforderung im Hinblick auf die weit variierende Geometrie des proximalen Femurs und die oftmals nur mit festen Größen zur Verfügung stehenden Standardimplantate dar. Ziel dieser Studie war es, die Variabilität der anterioposterioren und mediolateralen Dimensionen zu erfassen und zu evaluieren, ob und gegebenenfalls in welchem Maß sich aus einer Verwendung von Standard Implantaten eine Diskrepanz zwischen Femur und Implantat ergibt.
Methodik: Es wurde eine retrospektive Analyse von 2.000 CT Scans durchgeführt, die allesamt von Patienten stammten, für die eine totale Knieprothese geplant waren. Nach Generierung eines dreidimensionalen Modells wurden die anterioposterioren und mediolateralen Dimensionen erfasst und mit den Größen von zwei modernen Standard Prothesen verglichen: Attune® (Knee 119 system, DePuy Synthes, Warsaw, IN, USA) und Persona® (Knee System, Zimmer Biomet Inc, 120 Warsaw, IN, USA). Bei dem Vergleich wurde der Anteil an Knien ermittelt, bei dem Standard Implantate nicht verwendet werden konnten, ohne einen Größenunterschied zwischen Femur und Implantat von 3 mm in Kauf nehmen zu müssen.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Bei Verwendung des Prothesendesigns Attune resultierten 23% der Knie in einem Größenunterschied zwischen Femur und Implantat größer 3mm, während bei der Verwendung des Prothesendesigns Persona bei 25% der Knie ein Größenunterschied zwischen Femur und Implantat größer 3mm auftrat (Abbildung 1 [Abb. 1]).
Die anterioposterioren und mediolateralen Dimensionen des proximalen Femurs zeigen eine hohe Variabilität. Auch nach Ergänzen zusätzlicher (Zwischen-)Größen können Standard Knieprothesen diese Variabilität nicht ausreichend abdecken. Bei bis zu 25% der Patienten zeigte sich ein Größenunterschied von mehr als 3mm zwischen Femur und Implantat, der potenziell zu persistierenden Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen führen kann und sich insofern negativ auf das klinische Endergebnis auswirken kann.