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German Congress of Orthopaedics and Traumatology (DKOU 2019)

22. - 25.10.2019, Berlin

Die Auswirkungen eines propriozeptiven Krafttrainings auf den Kraftsinn im Sprunggelenk bei Eisschnellläufern und Shorttrackern

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Sara Schirrmeister - Sportmedizin, UniversitätsCentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, Dresden, Germany
  • Achim Walther - TU Dresden, Dresden, Germany
  • Heidrun Beck - Sportmedizin, UniversitätsCentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, Dresden, Germany
  • Ursula Range - Institut für Medizinische Informatik und Biometrie, Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus, Technischen Universität Dresden, Dresden, Germany
  • Holger Neumann - Biomechanik Labor, novel GmbH, München, Germany
  • Susanne Rein - Klinik für Plastische und Handchirurgie, Brandverletztenzentrum, Klinikum Sankt Georg, Leipzig, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2019). Berlin, 22.-25.10.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocAB32-1348

doi: 10.3205/19dkou206, urn:nbn:de:0183-19dkou2065

Published: October 22, 2019

© 2019 Schirrmeister et al.
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Fragestellung: Die Fähigkeit, auftretende und sich ändernde Kräfte adäquat zu bewerten und die Gelenkstabilität und -bewegung dementsprechend zu koordinieren, ist für Eislaufsportler von grundlegender Bedeutung.

Ziel dieser Studie war es, die Auswirkung eines propriozeptiven Krafttrainings bei Eissportlern auf den Kraftsinn im Sprunggelenk zu untersuchen.

Methodik: An der prospektiven Interventionsstudie nahmen 56 Kaderathleten (n=30/26 M/F; n=28/28 Eisschnelllauf/Short Track) teil. Der Altersmedian lag bei 13,5 Jahren [Q1=12; Q3=15]. Die Sportler wurden in eine Trainings- (n = 28, TG) und eine Kontrollgruppe (n = 28, KG) randomisiert. Über zwölf Wochen führte die TG täglich im Aufwärmprogramm ein 15-minütiges kombiniertes Training aus propriozeptiven Kraftübungen für jede Bewegungsrichtung des Sprunggelenks durch. Die KG erwärmte sich standardisiert. Vor Interventionsbeginn (T0), nach 6 - (T6) und 12 Wochen (T12) wurde der Kraftsinn isokinetisch, mit dem IsoMed 2000 Dynamometer und isometrisch mit dem Xpliance-Sensorsystem gemessen. Zunächst wurde die Maximalkraft in den Bewegungsrichtungen Plantarflexion, Dorsalextension, Inversion und Eversion an jedem Sprunggelenk gemessen. Ein Indexwert von 30% der Maximalkraft wurde definiert, welcher von den Athleten reproduziert werden sollte. Die Differenz aus Indexwert und reproduziertem Kraftwert wurde als Kraftsinn ausgewertet. Für die statistische Auswertung wurden die Testzeitpunkte innerhalb der Gruppen mit dem Friedman und Wilcoxon Test verglichen und p < 0,05 als signifikant gewertet.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die Abweichungen vom Indexwert bei isometrischer Inversion nahmen bei der TG bei T12 signifikant ab (p = 0,015). Auch zwischen T6 und T12 wurde der Kraftsinn bei isometrischer Inversion signifikant reduziert (p = 0,039). Der isokinetische Kraftsinn der Plantarflexion verbesserte sich von T0 zu T6 (p=0,03), sowie von T0 zu T12 ebenfalls signifikant (p <0,001). ). Alle anderen Fußpositionen wiesen sowohl für den isometrischen als auch für den isokinetischen Kraftsinn keine signifikanten Verbesserungen zwischen allen drei Messzeitpunkten auf.

Ein über zwölf Wochen täglich durchgeführtes propriozeptives Krafttraining hat eine signifikante Verbesserung des Kraftsinns in Plantarflexion- und Inversion bei Kaderathleten im Eisschnelllauf und Shorttrack zur Folge. Die Integration in das tägliche Trainingsprogramm zur Prävention von Verletzungen und Verbesserung der Lauftechnik wird daher empfohlen.