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120 Tage Follow-up nach hüftgelenksnahen Frakturen – eine Pilotstudie aus dem AltersTraumaRegister DGU®
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Published: | October 22, 2019 |
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Fragestellung: Für Zentren, die sich zu einem AltersTraumaZentrum der DGU® zertifizieren lassen, ist die Teilnahme am AltersTraumaRegister DGU® verpflichtend. Es erfasst anonym die Daten aller behandelten Patienten mit hüftgelenksnaher Fraktur über 70 Jahre. Mit einer Pilotstudie sollte eine Beurteilung des, aktuell noch freiwilligen, 120 Tage Follow-up erfolgen und so ein Beitrag zur Frage der Wertigkeit der Follow-up Untersuchung für das Register und die AltersTraumaZentren geleistet werden.
Methodik: Es erfolgte eine retrospektive Auswertung des 120 Tage Follow-up aus dem AltersTraumaRegister DGU®, welches u.a. die Osteoporosetherapie, die Wohnsituation, die Mobilität und die Lebensqualität an Hand des EQ-5D enthält. Hierfür wurde die Einwilligung von 6 Kliniken, die das Follow-up bereits durchführten, 5 aus Deutschland und eine aus der Schweiz, eingeholt. Es erfolgte eine deskriptive Analyse der Daten. Eine positive Bewertung des AltersTraumaRegister DGU® durch die Ethikkommission der medizinischen Fakultät der Universität Marburg liegt vor.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Es konnten 957 Patienten eingeschlossen werden. Der zeitliche Aufwand wurde von den Kliniken mit 5 bis 90 Minuten angegeben.
Das durchschnittliche Alter betrug 84,5 Jahre (± 6,8 Jahre), 73% der Patienten waren weiblich. 38% der Patienten waren vor der Fraktur noch gehfähig ohne Hilfsmittel, 37% benötigten Hilfsmittel und 20% benötigten eine Hilfsperson zum Gehen oder es war keine funktionale Gehfähigkeit mehr vorhanden. 50% der Patienten wurden in eine geriatrische Frühkomplexbehandlung übernommen.Die Mortalität während der Akutbehandlung betrug 5%.
Von den 906 Patienten, die die Akutbehandlung überlebten, lag bei 400 Patienten ein vollständiger und bei weiteren 254 ein unvollständiger Datensatz vor. Nach 120 Tagen wurden 8% der Patienten nochmals wegen derselben Fraktur aufgenommen, 5% mussten nochmals operiert werden. 48% der Patienten erhielten eine Osteoporosebehandlung. 54% waren zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung im häuslichen Umfeld und 24% in einem Pflegeheim.
17% der Patienten konnten ohne Hilfsmittel gehen, 46% benötigten Hilfsmittel und 25% waren auf eine Hilfsperson angewiesen oder hatten keine funktionale Gehfähigkeit.
Der EQ-5D zeigte nach 120 Tagen eine Verbesserung in Mobilität, Selbstversorgung und der Bewältigung von Alltagstätigkeiten, bezogen auf den EQ-5D 7 Tage postoperativ.
Offen bleibt, ob die unterschiedliche Erfassungsmethode und die geringe Follow up Quote einen Einfluss auf die Ergebnisse hat, in wie weit ein Selektionsbias vorliegt und welcher zeitliche Aufwand für das Follow-up den einzelnen Kliniken zugemutet werden kann.
Im untersuchten Patientenklientel findet sich aber ein relevanter Anteil an Wiederaufnahmen und Revisionen, was zeigt, dass eine Bewertung der Behandlung nur durch die Akutdaten nicht ausreichend möglich erscheint.
Auch ist die Erfassung der Lebensqualität im zeitlichen Verlauf wichtig für die Gesamtbeurteilung der Behandlung. Hier müssen aber noch detaillierter Untersuchungen folgen.