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Therapie, Transfusionsrate und Outcome von pädiatrischen Traumata, Hämorrhagie und Schock – eine Analyse des Traumaregister DGU 2009–2016
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Published: | October 22, 2019 |
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Fragestellung: Eine akute traumatische Koagulopathie kann zu einer unkontrollierten Blutung führen, die für die Mehrzahl der frühen Todesfälle nach einem Trauma bei Erwachsenen verantwortlich ist. Daten zur Häufigkeit, Transfusionspraxis und zum Ergebnis schwerer traumatisch bedingter Blutungen bei pädiatrischen Patienten liegen noch nicht vor.
Methodik: Datensätze von pädiatrischen Traumapatienten aus dem TraumaRegister DGU® aus den Jahren 2009 bis 2016 wurden analysiert. Die Koagulopathie wurde durch den Quick-Wert < 70% (INR > 1,4) und Thrombozyten unter 100k definiert. Kinder wurden nach Alter in 4 verschiedene Gruppen eingeteilt (A: 1-5, B: 6-10, C: 11-15 & D: 16-17 Jahre). Demographie, Schweregrad der Verletzung, hämostatische Therapie einschließlich Transfusionen und Outcome wurden interpretiert. Weiterhin wurde die Mortalität in Abhängigkeit vom Baseexcess (BE ± 2 mmol / l und BE unter -6 mmol / l) analysiert.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: 5351 Kinder unter 17 Jahre mit einem AIS3 und kompletten Datensätze wurden eingeschlossen. Die Häufigkeit der Koagulopathie betrug 13,7% (733/5351).
Die Mehrheit der Kinder erlitt stumpfe Traumata (> 90% unabhängig von der Altersgruppe) und eine Kombination aus traumatischer Hirnverletzung (TBI) und anderen Traumata in über 60% (A, C, D) und in 53,8% in Gruppe B.
Die Gerinnungsstörung trat am Häufigsten bei den Jüngsten auf (A: 18,2%); gefolgt von allen anderen Altersgruppen mit etwa 13%.
Die Gesamtmortalität war bei den Jüngsten (A: 40,9%) und in Kombination mit traumatischer Hirnverletzung bei den Jüngsten Patienten (A: 71,4% und B: 47,1%) am höchsten. Unabhängig von Altersgruppen stieg die Mortalitätsrate bei Azidose (BE unter -6 mmol / l) bei den Jüngsten (A: 52,4%), aber auch in allen anderen Altersgruppen auf über 40%.
Die Transfusion von EK's und GFPs trat in fast allen Altersgruppen in einem Verhältnis von 2: 1 (oder weniger) auf.
Traumatische Blutungen in Verbindung mit Koagulopathie und schwerem Schock sind in allen Altersgruppen eine große Herausforderung bei pädiatrischen Traumata. Die Mortalität nimmt mit Azidose zu.