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Verbesserung des Umgangs mit Antibiotika bei akuten Atemwegsinfekten in der deutschen Primärversorgung (CHANGE-3): Ein Status-Quo Bericht nach Beginn von Regional- und Praxisteamintervention
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Published: | September 11, 2019 |
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Hintergrund: Das Projekt besteht aus einer die Öffentlichkeit und Fachkreise adressierenden webbasierten Regionalintervention in Baden-Württemberg und Mecklenburg-Vorpommern sowie einem genesteten RCT. Es wurde ein einheitliches visuelles und textliches Konzept für alle Interventionsmaterialien entwickelt. Die Website https://www.weniger-antibiotika.de/ für Ärzt*innen, MFAs sowie Patient*innen steht seit Oktober 2018 im Netz und wird fortlaufend mit weiteren Inhalten versehen. In einem Wettbewerb wurden zudem Informationsmaterialien und Plakatserien von Kommunikationsdesign-Studierenden erstellt.
Fragestellung: Wie gestaltet sich die Durchführung eines genesteten RCTs innerhalb einer Regionalintervention?
Methoden: Regionalintervention: Ende Dezember 2018 wurden in Baden-Württemberg (BW) und Mecklenburg-Vorpommern (MV) mehr als 4.000 Praxen per Brief über das Projekt mit Hinweisen auf die Website und die (kostenlos) bestellbaren Materialien informiert.
Genesteter RCT: 114 Praxen (MV: 54; BW: 60) wurden für den genesteten RCT rekrutiert. Ab November 2018 fanden in 44 der 57 randomisierten Interventionspraxen Vor-Ort-Besuche statt. Die Inhalte der Website wurden mittels einer App auf Tablets offline-fähig bereitgestellt und den an der Praxisintervention beteiligten Arztpraxen für deren Patient*innen-Wartebereiche zur Verfügung gestellt.
Ergebnisse: Regionalintervention: Insgesamt wurden bisher über 1.200 Plakate und 3.000 Ausmalbücher (für Kinder) von den Arztpraxen bestellt. RCT: Durchschnittlich dauerten die Visitationen ca. eine Stunde. In dieser Zeit wurde u.a. Aktuelles zur nationalen und internationalen Antibiotika-Resistenzlage, Feedback zur den eigenen Verordnungsdaten, Wissenswertes zum rationalen Antibiotikaeinsatz, Herausforderungen in der Arzt-Patienten-Kommunikation und die Interventionsmaterialien (Webseite, Übergabe Flyer und Zugang zu E-Learning-Plattform) thematisiert.
Diskussion: Während die Nachfrage für Plakate und Ausmalbücher unsere Erwartungen bei weitem übertrafen, wurde das Angebot der Praxisvisitationen zurückhaltender aufgenommen. Während in BW die Praxen zum Teil über eine gewisse Interventions-Übersättigung berichteten, erschien es den Teilnehmern in MV ungewöhnlich das gesamte Praxisteam miteinzubeziehen.
Take Home Message für die Praxis: Mit einem genesteten RCT im Rahmen einer webbasierten Öffentlichkeitsintervention betreten wir Neuland. Insbesondere die von Studierenden gestalteten Materialien fanden sehr großen Anklang.