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53. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

Erlangen, 12. - 14.09.2019

Kollegiales Fachgespräch als Lehrmittel im Rahmen des Blockpraktikum Allgemeinmedizin an der LMU München

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Lina M. Lauffer - Klinikum der Universität München LMU, Institut für Allgemeinmedizin, München, Deutschland
  • Paul Delker - Klinikum der Universität München LMU, Institut für Allgemeinmedizin, München, Deutschland
  • Robert Philipp Kosilek - Klinikum der Universität München LMU, Institut für Allgemeinmedizin, München, Deutschland
  • Sabine Schlüssel - Klinikum der Universität München LMU, Institut für Allgemeinmedizin, München, Deutschland
  • Jochen Gensichen - Klinikum der Universität München LMU, Institut für Allgemeinmedizin, München, Deutschland

53. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Erlangen, 12.-14.09.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocP03-04

doi: 10.3205/19degam134, urn:nbn:de:0183-19degam1344

Published: September 11, 2019

© 2019 Lauffer et al.
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Text

Hintergrund: An der LMU München absolvieren jährlich 600 Studierende das Blockpraktikum Allgemeinmedizin in den assoziierten Lehrpraxen und profitieren von individueller Betreuung durch die Lehrärztinnen und Lehrärzte. Ein Teil der Prüfungsleistung und Lehre im Blockpraktikum ist das Verfassen eines Arztberichtes. Konstruktives Feedback ist ein wichtiger Teil, um einen Lernerfolg zu erzielen.

Fragestellung: Wie können individuell kollegiale Fachgespräche über einen selbstverfassten Arztbericht für alle Studierenden einer Großuniversität dauerhaft personell im sinnvollen Rahmen angeboten werden?

Methoden: Ein studentischer Mitarbeiter vergibt nach Eingang der Arztberichte 10-minütige Telefontermine mit den Ärzten des Instituts für Allgemeinmedizin. Am Termin wird der Arztbericht von Arzt zu werdendem Arzt auf Augenhöhe kommentiert und Verbesserungsvorschläge werden besprochen. Außerdem wird nach „der besten“ sowie „der schlechtesten“ Erfahrung im Blockpraktikum gefragt, was engagierte Lehrärzte hervorhebt aber auch strukturelle Probleme aufdeckt.

Ergebnisse: Von 632 Teilnehmern des Blockpraktikums (11/2017 -12/2018) kamen bei 412 (65,2%) das Telefonat zustande. Die Bewertung der Arztberichte war zu 79,7% „bestanden“, zu 14,3% „gut“ und zu 6% „nicht bestanden/Überarbeitung notwendig“. Das Spektrum der Diagnosen war erwartungsgemäß sehr breit. Positive Erfahrungen waren vor allem „Hausbesuche“ (5 %), „der Lehrarzt nahm sich Zeit für mich“ (25%) und „selbst Patienten betreuen“ (80%). Negativ fielen z. T. alternative Heilmethoden (1%) auf sowie in einzelnen Praxen der Einsatz der Studierenden bei Infusionen. Der Zeitaufwand für die Telefonate ist saisonal unterschiedlich, im Durchschnitt liegt er bei 2 (1-3) Wochenstunden.

Diskussion: Es konnte gezeigt werden, dass ein individuelles Feedback mit vertretbarem Zeitaufwand gewährleistet werden kann. Positiv erscheint zudem die direkte Rückmeldung aus dem Blockpraktikum, die mehr Informationen zu einem früheren Zeitpunkt bietet als der klassische Evaluationsbogen und so eine stetige Qualitätsverbesserung ermöglicht.

Take Home Message für die Praxis: Feedbacktelefonate lassen sich als Lehrmittel mit begrenzten Aufwand in das Blockpraktikum Allgemeinmedizin integrieren.