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Ein systematischer Review über kurze Instrumente zum Screenen von Suizidalität in der Hausarztpraxis
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Published: | September 11, 2019 |
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Hintergrund: In Deutschland sterben jedes Jahr mehr als 10.000 Personen durch Suizid. Ein Großteil der Suizidenten besuchte im Jahr vor dem Suizid einen Hausarzt, welcher oft die einzige Bezugsperson für die Betroffenen darstellt. Aktives Screenen durch den Hausarzt könnte dazu beitragen, Patienten, die von Suizidalität betroffen sind, frühzeitig zu erkennen.
Fragestellung: Welche Studien untersuchen diagnostische Testgütekriterien von kurzen Suizidalitäts-Screenern in Patienten der Primärversorgung und der Allgemeinbevölkerung?
Methoden: Durchführung einer systematischen Literaturrecherche in den Datenbanken MEDLINE, EMBASE, The Cochrane Library, PSYNDEX und PsychINFO, sowie einer Handrecherche. Bewertung des Biasrisikos mittels Cochrane RoB Tool und QUADAS-2. Beurteilung der „Zuverlässigkeit der Evidenz“ mit GRADE. Verwendung der PRISMA-DTA Checkliste. Der systematische Review wurde im internationalen Studienregister von PROSPERO (ID CRD42019122173) registriert.
Ergebnisse: Identifikation von 9.969 Studien in der Literaturrecherche. Nach Entfernung von Duplikaten ergaben sich 5.324 Treffer. Durch das Titel- und Abstractscreening wurden 5.269 Ergebnisse eliminiert. Weitere Ergebnisse werden auf der DEGAM vorgestellt.
Diskussion: Bisher wurde nur eine geringe Anzahl der vorhandenen, kurzen Screener für Suizidalität in der Hausarztpraxis wissenschaftlich fundiert untersucht. Es besteht weiterer Forschungsbedarf.
Take Home Message für die Praxis: Hausärzte können durch aktives Screenen eine wichtige Rolle in der Erkennung von Suizidalität einnehmen.