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37. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2019)

09.01. - 12.01.2019, Schladming, Österreich

Der Kühlungseffekt von epicitehydro(R) auf Verbrennungswunden

Meeting Abstract

  • J. C. J. Holzer - Medizinische Universität, Graz, Österreich
  • K. Tiffner - Medizinische Universität, Graz, Österreich
  • S. Kainz - Medizinische Universität, Graz, Österreich
  • P. Reisenegger - Medizinische Universität, Graz, Österreich
  • M. Funk - Medizinische Universität, Graz, Österreich
  • T. Birngruber - Medizinische Universität, Graz, Österreich
  • S. Mautner - Medizinische Universität, Graz, Österreich
  • L.-P. Kamolz - Medizinische Universität, Graz, Österreich

Deutschsprachige Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. 37. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2019). Schladming, Österreich, 09.-12.01.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc50

doi: 10.3205/19dav50, urn:nbn:de:0183-19dav507

Published: January 8, 2019

© 2019 Holzer et al.
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Text

Einleitung: Das Kühlen von Verbrennungswunden ist essentiell, da dadurch der thermale Schaden der Haut reduziert werden kann. Studien zeigten, dass das optimale Agens lauwarmes Wasser ist, mit dem zwischen 20 und 30 Minuten gekühlt werden sollte. Oft werden jedoch Verbrennungswunden nicht gekühlt. Wir haben eine Wundauflage aus bakterieller Nanozellulose (BNC), die zu 95% aus Wasser besteht, getestet, ob sie eine Verbrennungswunde suffizient kühlen kann.

Methoden: Einem humanen Hautexplantat wurden mittels erhitztem Stahlblock Kontaktverbrennungen zugeführt. Die Hälfte der Verbrennungen wurden mit epicitehydro(R) und einer Fettgaze behandelt, die andere Hälfte blieb unbehandelt. Intradermale Temperatursonden wurden gesetzt, die die Temperaturänderungen in der Haut kontinuierlich aufzeichneten. Zu verschiedenen Zeitpunkten wurden Stanzbiopsien für histologische Untersuchungen entnommen.

Ergebnisse: Die Behandlung mit epicitehydro(R) führte zu einer deutlichen Reduktion der intradermalen Temperatur nach Kontaktverbrennung. Die Area-under-the-Curve betrug rund 6 % weniger in der behandelten Gruppe als in der unbehandelten (p < 0,05). Auch die Ergebnisse der histologischen Untersuchungen stimmten mit diesem Ergebnis überein. In der behandelten Gruppe konnten deutlich weniger thermale Schäden in der Haut festgestellt werden.

Zusammenfassung: Die Verwendung von BNC-basierten Wundauflagen mit hohem Wassergehalt können die intradermale Temperatur nach Kontaktverbrennungen signifikant reduzieren. Eine sekundäre Wundauflage, die die Verdunstung verlangsamt, trägt positiv zu diesem Ergebnis bei und verlängert die Wirksamkeit. Solche Wundauflagen können in der Präklinik Anwendung finden, wenn kein Wasser zur Kühlung von Verbrennungen vorhanden ist.