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Wintertagung der Berlin-Brandenburgischen Augenärztlichen Gesellschaft 2019

Berlin-Brandenburgische Augenärztliche Gesellschaft

06.12. - 07.12.2019, Berlin

Subretinale Flüssigkeit als Therapieverfahren zum Verschluss von persistierenden, durchgreifenden Makulaforaminae – erste Ergebnisse einer Multizentzerstudie

Meeting Abstract

  • Joachim Wachtlin - Berlin – Abteilung für Augenheilkunde, Sankt-Gertrauden Krankenhaus; Neuruppin – Medizinische Hochschule Brandenburg
  • M. Maier - München – Abteilung für Augenheilkunde, Technische Universität München
  • P. Szurman - Sulzbach/Saar – Augenklinik Sulzbach, Knappschaftsklinikum Saar, Krankenhaus Sulzbach
  • M.J. Koss - München – Augenklinik Herzog Karl Theodor
  • C. Haritoglou - München – Augenklinik Herzog Karl Theodor
  • L. Lytvynchuk - Gießen – Abteilung für Augenheilkunde, Justus Liebig Universität Gießen und Marburg, Campus Gießen
  • A. Wolf - München – Augenabteilung, Ludwigs-Maximilian-Universität
  • S.G. Priglinger - München – Augenabteilung, Ludwigs-Maximilian-Universität
  • C. Meyer - Davos/CH – Kamanneye; Sao Paulo/BR – University of Sao Paulo

Berlin-Brandenburgische Augenärztliche Gesellschaft. Wintertagung der Berlin-Brandenburgischen Augenärztlichen Gesellschaft 2019. Berlin, 06.-07.12.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. Doc19bbag35

doi: 10.3205/19bbag35, urn:nbn:de:0183-19bbag355

Published: February 5, 2020

© 2020 Wachtlin et al.
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Hintergrund: Die Chirurgie der durchgreifenden Makulaforaminae mittels PPV, ILM peeling und Gasendotamponade ist mit einer anatomischen Erfolgsrate von über 90% ein sehr erfolgreiches chirurgisches Verfahren. Bei therapierefraktären persistierenden Makulaforaminae (PMF) gibt es verschiedene Ansätze wie z.B. PPV mit Silikonöl, TZ Konzentrat oder die ILM Flap Technik. Diese oder andere epiretinale Ansätze sind meist aufwändig.

Fragestellung: In dieser retrospektiven Multizenter Analyse werden die ersten Erfahrungen mit dem neuen Verfahren der intraoperativen subretinalen Flüssigkeitsapplikation im Rahmen einer PPV zum Verschluss PMF untersucht. Hintergrund ist, dass hierdurch retinale Adhäsionen der Lochränder gelöst werden und so durch die Endotamponade ein Verschluss der PMF möglich wird.

Material und Methode: Die OP Technik besteht darin, dass eine PPV mit intraoperativer subretinaler Flüssigkeitsapplikation via einer 41 G Kanüle unter die therapierefraktären Makulaforaminae durchgeführt wird und anschließend eine Endotamponade erfolgt. In 15 Zentren wurden von 22 Operateuren 79 Augen mit PMF nach PPV behandelt. Dass mittlere Alter der Patienten betrug 66 (47-88) Jahre. Die mittlere Dauer des PMF lag bei 18 Mo. (6-96), der größte vertikale Durchmesser im Mittel 1112 um (388-4344 um), der mittlere bestkorrigierte präoperative Visus 0,1 (0,01-0,3).

Ergebnisse: Mit der beschriebenen Technik konnte in 87,3 % ein sekundärer Verschluss der persistierenden Makulaforaminae erreicht werden. Der mittlere postoperative Visus betrug 0,3 (0,02-0,7). Im OCT konnte nach 4-7 Tagen ein Verschluss festgestellt werden. Bis auf kleine subretinale Blutungen (3/79) und accidentielle Lufteingabe (5/79) gab es keine wesentlichen Nebenwirkungen.

Schlussfolgerung: Diese ersten Ergebnisse zeigen, dass die beschriebene Technik der subretinalen Flüssigkeitseingabe unter persistierende Makulaforaminae eine hohe Verschlußrate von über 80 % ermöglicht. Dieses neue Verfahren ist leicht erlernbar. Weitere (Langzeit-) Ergebnisse und prognostische Kriterien sind zu erarbeiten.