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Wintertagung der Berlin-Brandenburgischen Augenärztlichen Gesellschaft 2019

Berlin-Brandenburgische Augenärztliche Gesellschaft

06.12. - 07.12.2019, Berlin

Parabulbäre Injektion von Triamcinolon bei Makulaödem

Meeting Abstract

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  • Phillipp Kaiser - Berlin – Abteilung für Augenheilkunde, Sankt-Gertrauden Krankenhaus
  • J. Wachtlin - Berlin – Abteilung für Augenheilkunde, Sankt-Gertrauden Krankenhaus; Neuruppin – Medizinische Hochschule Brandenburg

Berlin-Brandenburgische Augenärztliche Gesellschaft. Wintertagung der Berlin-Brandenburgischen Augenärztlichen Gesellschaft 2019. Berlin, 06.-07.12.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. Doc19bbag32

doi: 10.3205/19bbag32, urn:nbn:de:0183-19bbag320

Published: February 5, 2020

© 2020 Kaiser et al.
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Hintergrund: In der Behandlung diabetischer, uveitischer, sowie gefäßverschlussbedingter Makulaödeme (MÖ) wird die intravitreale Injektion eines Dexamethason-Implantates(Ozurdex®) seit Jahren erfolgreich eingesetzt. Aufgrund von Fertigungsproblemen war dieses Implantat im Jahr 2018 zeitweise nicht verfügbar. Daher führten wir alternativ in bei Patienten mit behandlungsbedürftigem MÖ, die für ein Dexamethasonimplantat vorgesehen waren eine parabulbäre Injektionen mit Triamcinolon durch.

Material und Methoden: Zwischen November 2018 und Februar 2019 injizierten wir bei 10 Patienten mit MÖ (3x venöser Verschluss, 6x uveitisches MÖ, 1x diabetisches MÖ) Triamcinolon 40mg parabulbär und beobachteten die Veränderung der zentralen Netzhautdicke per SD-OCT durchschnittlich nach 33 (±6) Tagen. 5 dieser Patienten wurden im Vorfeld intravitreal mit Dexametahsonimplantaten behandelt (3x venöser Verschluss, 1x uveitisches MÖ, 1x diabetisches MÖ). Hier wurde die fovealen Netzhautdicke nach Dexamethasonimplantat nach durchschnittlich 51(±11) und nach Triamcinolon parabulbär nach durchschnittlich 35(±7) Tagen per SD-OCT bestimmt.

Ergebnisse: Nach parabulbärer Injektion von Triamcinolon zeigten 10 Patienten eine signifikante Reduktion der fovealen Netzhautdicke um durchschnittlich 56(±70)µm (T-Test, p=0,007) von durchschnittlich 494(±101)µm auf 415(±106)µm. 5 Patienten, die zuvor intravitreal mit Dexamethasonimplantat behandelt wurden, zeigten nach Triamcinolon parabulbär eine mittlere Reduktion der fovealen Netzhautdicke um 35 (±53) µm von durchschnittlich 465(±102)µm auf 421(±124)µm. Nach intravitrealer Dexamethasongabe zeigten diese Patienten eine durchschnittliche Reduktion der fovealen Netzhautdicke um 221(±270)µm von durchschnittlich 492(±262)µm auf 271(± 46)µm. Nach parabulbärer Injektion von Triamcinolon benötigten 6 Patienten nachdurchschnittlich 67(±36) Tagen eine erneute Behandlung. Nach intravitrealem Dexamethason war bei 5 Patienten nach durchschnittlich 199(±50) Tagen eine erneute Behandlung nötig. Dieser Unterschied war statistisch signifikant (T-Test, p=0,0006).

Schlussfolgerung: Die Injektion von Triamcinolon 40mg parabulbär zeigte in unserer Fallserie eine signifikante Reduktion der fovealen Netzhautdicke. Verglichen mit der Wirksamkeit von invtravitrealen Dexamethasonimplantat bleibt die Wirksamkeit und Wirkdauer jedoch zurück. Als Alternative zum intravitrealen Dexamethason kann Triamcinolon parabulbär 40mg unter bestimmten Bedinungen in Betracht gezogen werden, man sollte jedoch von einer geringeren Wirksamkeit ausgehen.