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Annual Meeting of the Society of the Ophthalmologists of Saxony 2018

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft

30.11. - 01.12.2018, Dresden

Telemedizinisch unterstützende Sehschulung Dresden-Moskau bei Patienten mit meridionaler Amblyopie: Bewegte vs. unbewegte Sinusoidalgitter als Hintergrundreizgebung von Computerspielen im Vergleich

Meeting Abstract

  • Uwe Kämpf - Amblyocation GmbH, Dresden
  • S.I. Rychkowa - Charkewitsch-Institut für Probleme der Informationsübertragung, Moskau/RUS
  • E. Heim - Amblyocation GmbH, Dresden
  • F. Muchamedjarow - Amblyocation GmbH, Dresden

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft. Jahrestagung 2018 der Sächsischen Augenärztlichen Gesellschaft. Dresden, 30.11.-01.12.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc18sag21

doi: 10.3205/18sag21, urn:nbn:de:0183-18sag216

Published: November 28, 2018

© 2018 Kämpf et al.
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Hintergrund: In unseren früheren Untersuchungen wurde die Effektivität der Nutzung spezieller Computerspiele in der Amblyopiebehandlung demonstriert. In deren Hintergrundfeld waren als telemedizinisch unterstützende Sehschulungsmaßnahme sinusförmige Reizgitter implementiert worden. Das Ziel der vorliegenden Arbeit bestand, darauf aufbauend, in der Erforschung des Einflusses solcher Sehübungen, die sich bewegende ringförmige Gitter enthielten, vs. solchen mit unbewegten ringförmigen Gittern, auf die Sehschärfeentwicklung bei Patienten mit meridonaler Amblyopie.

Methoden: Untersucht wurde an zwei Gruppen von Patienten mit meridionaler Amblyopie am Partnerinstitut Moskau, die vergleichbar nach der Altersstruktur und der Art ihrer jeweiligen Störungsbilder ausgewählt worden waren. Vom Dresdner Internetportal aus wurden die beiden Gruppen im Cross-Over-Design abwechselnd zunächst jeweils 10 Tage mit Computerspielen unter Einbindung bewegter vs. unbewegter Sinusoidalgitter geschult, wobei deren Zuordnung für weitere 10 Tage in beiden Gruppen gegeneinander vertauscht ward.

Ergebnisse: Bei der Messung der korrigierten Sehschärfe entlang von vier Meridianen zeigte sich eine starke Verbesserung unter Ausrichtung der richtungsselektiven Optotypen zum Meridian mit maximaler Ametropie, und demgegenüber nur schwache Verbesserung in der hierzu senkrechten Orientierung zum Meridian minimaler Ametropie. Bei den Patienten der ersten Gruppe hatte sich dabei in den ersten 10 Tagen die korrigierte Sehschärfe signifikant erhöht infolge der hier zunächst durchgeführten Behandlung mit einer Serie von Übungen mit dem sich bewegenden sinusförmigen Gitter. Nach den folgenden 10 Tagen der Behandlung unter Nutzung des unbewegten Gitters ergab sich keine weitere statistisch signifikante Verbesserung. Bei den Patienten der zweiten Gruppe wurde infolge der in den ersten 10 Tagen durchgeführten Behandlung mit dem unbewegten sinusförmigen Gitter keine signifikante Verbesserung der korrigierten Sehschärfe im Vergleich zu den Anfangskennziffern bemerkt. Nach der in den folgenden 10 Tagen durchgeführten Behandlung mit einer Serie von Übungen unter Einsatz des sich bewegenden sinusförmigen Gitters hatte sie sich demgegenüber signifikant erhöht im Vergleich zu den Ergebnisen, welche nach den ersten 10 Tagen erhalten wurden.

Schlussfolgerungen: Telemedizinische Übungen unter Nutzung spezieller Computerspiele, die ein sich bewegendes ringförmiges sinusförmiges Gitter enthielten, führten zu einer statistisch signifikanten positiven Dynamik der Sehschärfeentwicklung im maximal ametropischen Meridian. Nach Übungen mit dem unbewegten Gitter wurde im Vergleich dazu keine statistisch signifikante Verbesserung beobachtet. Die Datenverbindung Dresden-Moskau erwies sich während der gesamten Durchführung der Untersuchungen als zuverlässig und stabil.