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63. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e. V. (GMDS)

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie

02. - 06.09.2018, Osnabrück

Management von Forschungsinformationsdaten an einem Universitätsklinikum

Meeting Abstract

  • Norman Schönfeld - Medizinische Hochschule Hannover, Zentrum für Informationsmanagement (ZIMt), Abteilung Systeme für Forschung und Lehre, Hannover, Deutschland
  • Yannik Wissner - Hochschule Hannover, Fakultät III – Medien, Information und Design, Hannover, Deutschland
  • Felix Struckmann - Hochschule Hannover, Fakultät III – Medien, Information und Design, Hannover, Deutschland
  • Markus Schmiel - Medizinische Hochschule Hannover, Bibliothek, Hannover, Deutschland
  • Svetlana Gerbel - Medizinische Hochschule Hannover, Zentrum für Informationsmanagement (ZIMt), Abteilung Systeme für Forschung und Lehre, Hannover, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie. 63. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e.V. (GMDS). Osnabrück, 02.-06.09.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. DocAbstr. 201

doi: 10.3205/18gmds170, urn:nbn:de:0183-18gmds1703

Published: August 27, 2018

© 2018 Schönfeld et al.
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Text

Einleitung: Die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) gehört zu den forschungsstärksten Hochschuleinrichtungen [1] und ist Spitzenreiter hinsichtlich der Publikationsintensität in der Universitätsmedizin in Deutschland [2]. Gemäß den Leitlinien der Landeshochschulkonferenz und des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur zur Transparenz in der Forschung [3] stellt die MHH die Informationen über laufende Projektförderungen und eine Kurzfassung der Forschungsergebnisse auf der Internetseite [4] öffentlich zur Verfügung.

Der Prozess für das Management von Forschungsinformationsdaten (Eingabe, Zusammenführen von Daten sowie Publikation) wurde 2008 digitalisiert und wird durch eigenentwickelte IT-Softwarelösungen: Forschungsbericht-Anwendung sowie Suchmaschine für das digitale Archiv unterstützt.

Methoden: Für die Eingabe des Forschungsberichtes durch die Fachabteilungen wurde als Frontend ein Microsoft (MS) SharePoint Formular verwendet, welches mit Hilfe von MS InfoPath erstellt wurde. Für jeden Forschungsbericht wurde eine XML-Datei im SharePoint anlegt. Die Zusammenführung der Daten aus dem Forschungsbericht und den Daten aus der MHH-Hochschulbibliographie erfolgt mit Hilfe eines selbstgeschriebenen Visual Basic.NET Programmes. Dieses Programm durchläuft alle XML-Dateien des Forschungsberichtes und fügt die Hochschulbibliographie der jeweiligen Abteilung hinzu. Des Weiteren werden aus der XML-Datei die in den Forschungsbericht eingefügten Bilder extrahiert, gespeichert und die Daten werden gemäß einer Vorlage modifiziert. Das Programm liefert außerdem eine Liste mit den Informationen über Projektförderungen (über laufende drittmittelfinanzierte Projekte) der MHH. Die modifizierten XML-Dateien werden im Anschluss mit Adobe InDesign gesetzt, um die Bilder erweitert und zu einer digitalen Publikation (Forschungsbericht) in Form einer PDF-Datei zusammengefasst. Um eine Recherche in den bestehenden Forschungsjahresberichten zu ermöglichen, wurde auf einem Apache Webserver eine Suchmaschine implementiert. Die webbasierte Suchoberfläche stellt auf Basis von Apache Solr und eines herkömmlichen Webstacks das Forschungsberichtsarchiv mit verschiedenen Sucheinstiegen wie bspw. der Suche nach einzelnen Organisationseinheiten oder Personen, aber auch einer Volltextsuche bereit

Ergebnisse: Der Forschungsjahresbericht der MHH, der einen Überblick über Forschungsaktivitäten, durchgeführte Projekte und Publikationen von bis zu 120 Fachabteilungen liefert, wird an der MHH seit 2008 durch eine eigenentwickelte Anwendung bereitgestellt.

Des Weiteren wurde für das Recherchieren im digitalen Forschungsberichte-Archiv eine Suchmaschine etabliert, die u.a. die Suche nach Abteilungsname, Autorenname, Publikationen und Schlagwörtern erlaubt. Zur Visualisierung der Suchergebnisse wird ein Wissensnetz generiert, das graphisch darstellt, welche Forscher zusammen publizieren bzw. miteinander in Projekten kooperieren. Außerdem bietet das Suchportal die Möglichkeit einer weiteren Informationsexploration durch Anklicken eines Deskriptors (z.B. Autorenname, Abteilung, Schlagwort) in einer gefundenen Publikation.

Diskussion: Die Herausforderung bei der Erstellung des Forschungsberichtes ist die Konsolidierung von Daten aus heterogenen Datenquellen (wie administrativen Systemen, Bibliografien, lokal gefüllte Listen) und großer Aufwand bei der Transformation der Informationen zu regelmäßigen und aktuellen Berichten. Um einerseits die Komplexität der Datenintegration zu bewältigen sowie ein generisches Berichtswesen im Sinne der Transparenz in der Forschung zu optimieren, wird an der MHH derzeit ein auf einer kommerziellen Software basierendes Forschungsinformationssystem (FIS) implementiert. Der bestehende Workflow zur Generierung eines digitalen Forschungsberichts wird im FIS integriert. Die bisherigen Prozesse der Dateneingabe und Datenhaltung sollen durch das FIS abgelöst und das Zusammenführen der Informationen zu den Organisation, Personen, Projekten und Publikationen für die Veröffentlichung im Netz automatisiert werden. Die Suchmaschine für das digitale Forschungsberichte-Archiv ergänzt diese Plattform.

Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

Die Autoren geben an, dass kein Ethikvotum erforderlich ist.


Literatur

1.
Deutsche Forschungsgemeinschaft. Förderatlas 2015: Kennzahlen zur öffentlich finanzierten Forschung in Deutschland. Weinheim: Wiley-VCH; 2015 [zuletzt zugegriffen am 06.04.2018]. Available from: http://www.dfg.de/download/pdf/dfg_im_profil/zahlen_fakten/foerderatlas/2015/dfg_foerderatlas_2015.pdf External link
2.
Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI), Hrsg. Gutachten zu Forschung, Innovation und technologischer Leistungsfähigkeit Deutschlands 2014. Berlin: EFI; 2014 [zuletzt zugegriffen am 06.04.2018]. Available from: https://www.e-fi.de/fileadmin/Gutachten_2014/EFI_Gutachten_2014.pdf External link
3.
Landeshochschulkonferenz Niedersachsen; Niedersächsisches Ministeriums für Wissenschaft und Kultur. Leitlinien zur Transparenz in der Forschung. Gemeinsame Position der Landeshochschulkonferenz Niedersachsen und des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur. [zuletzt zugegriffen am 06.04.2018]. Available from: http://www.mwk.niedersachsen.de/download/94171/Leitlinien_zur_Transparenz_in_der_Forschung.pdf External link
4.
Medizinische Hochschule Hannover. Forschung. [zuletzt zugegriffen am 06.04.2018]. Available from: https://www.mh-hannover.de/forschung.html External link