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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

19.09. - 22.09.2018, Wien, Österreich

Dissemination von Wissen – Möglichkeiten und Grenzen der Umsetzung im Bereich Kinderschutz in der Medizin [Bericht über Forschungsergebnisse]

Meeting Abstract

  • presenting/speaker A. Maier - Uniklinikum Ulm, Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/-psychotherapie, Ulm, Germany
  • U. Hoffmann - Uniklinikum Ulm, Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/-psychotherapie, Ulm, Germany
  • M. Rassenhofer - Uniklinikum Ulm, Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/-psychotherapie, Ulm, Germany
  • J. Fegert - Uniklinikum Ulm, Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/-psychotherapie, Ulm, Germany

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Wien, 19.-22.09.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. DocP15.4

doi: 10.3205/18gma302, urn:nbn:de:0183-18gma3022

Published: September 19, 2018

© 2018 Maier et al.
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Text

Problemstellung/Ziele: Knapp ein Drittel der Gesellschaft hat als Kind oder Jugendlicher eine Misshandlungserfahrung gemacht [1]. Gesundheitsfachkräfte sind hierbei häufig Erstansprechpersonen [2]. Die Evaluation des Online-Kurses „Kinderschutz in der Medizin - ein Grundkurs für alle Gesundheitsberufe“ ergab eine hohe inhaltliche Qualität, aber auch begrenzte Zeitressourcen der Fachkräfte und Forderungen nach einem breiteren Fortbildungsangebot. Ziel der hier vorgestellten Studie ist, zu untersuchen, wie Wissen zu Kinderschutz durch Absolvent_innen des Kurses effektiv in der Zielgruppe verbreitet werden kann.

Methoden: Es wurden leitfadenbasierte Telefon-Interviews mit ärztlichen Absolvent_innen des Online-Kurses zur Thematik Dissemination von Wissen im Bereich Kinderschutz in der Medizin durchgeführt. Die Daten wurden mit einer interpretativ-reduktiven Analyse ausgewertet [3].

Ergebnisse: Die Analyse der 25 geführten Interviews zeigt eine grundsätzlich hohe Motivation zur Dissemination der Lerninhalte des Kurses. Hürden bei der Dissemination von Wissen sind z.B. zeitliche Überlastung und Berührungsängste. Als motivierend für Teilnehmende und Multplikator_innen wirken u.a. Anrechnung von Fortbildungspunkten oder die Bereitstellung von vorbereiteten Materialien.

Diskussion/Schlussfolgerungen: Um Wissen effektiv zu disseminieren, müssen Materialien zur Verfügung gestellt werden, die die spezifischen Bedürfnisse und Arbeitsbedingungen von Gesundheitsfachkräften berücksichtigen. Aufbauend auf den durchgeführten Analysen sollen dementsprechende Materialien entwickelt werden.


Literatur

1.
Witt A, Brown RC, Plener PL, Brähler E, Fegert JM. Child maltreatment in Germany: prevalence rates in the general population. Child Adolesc Psychiatry Ment Health. 2017;11:47. DOI: 10.1186/s13034-017-0185-0 External link
2.
Fegert JM, Rassenhofer M, Schneider T, Seitz A, Spröber N. Sexueller Kindesmissbrauch - Zeugnisse, Botschaften, Konsequenzen. Weinheim: Beltz Juventa; 2013.
3.
Lamnek S. Qualitative Sozialforschung: Lehrbuch. Weinheim: Beltz; 2005.