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Brücken bauen – von der Evidenz zum Patientenwohl: 19. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin e. V.

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

08.03. - 10.03.2018, Graz

Kommunikation und Information im Gesundheitswesen aus Sicht der Bevölkerung. Ergebnisse der KomPaS-Studie zur informierten Entscheidung bei der Darmkrebsfrüherkennung

Meeting Abstract

  • author presenting/speaker Anne Starker - Robert Koch-Institut, Berlin
  • Christiane Firnges - Robert Koch-Institut, Berlin
  • Kerstin Horch - Robert Koch-Institut, Berlin
  • Susanne Jordan - Robert Koch-Institut, Berlin

Brücken bauen – von der Evidenz zum Patientenwohl. 19. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Graz, Österreich, 08.-10.03.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc18ebmV-01-4

doi: 10.3205/18ebm006, urn:nbn:de:0183-18ebm0067

Published: March 6, 2018

© 2018 Starker et al.
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Hintergrund/Fragestellung: Die Steigerung der informierten Inanspruchnahme von im Nutzen belegter Krebsfrüherkennungsprogramme ist erklärtes gesundheitspolitisches Ziel. Die Bereitstellung und Vermittlung von Gesundheitsinformationen einschließlich der Kommunikationen im Gesundheitswesen spielen dabei eine wichtige Rolle. Hier setzt die KomPaS-Studie an. Ziel der vorliegenden Untersuchung ist es, den Stand der informierten Entscheidung bei Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Früherkennungskoloskopie abzubilden.

Material/Methoden: Den Stichprobenrahmen für die KomPaS-Studie des Robert Koch-Instituts bildet die volljährige, deutsch-sprachige Wohnbevölkerung in Privathaushalten der Bundesrepublik Deutschland, die über Festnetz- sowie Mobilfunkanschlüsse erreichbar ist. Zwischen dem 23. Mai und dem 22. September 2017 wurden insgesamt 5.052 Menschen telefonisch interviewt. Diese bevölkerungsrepräsentative Stichprobe erlaubt differenzierte Aussagen nach Geschlecht, Alter und sozioökonomischem Status.

Die Fragen zur informierten Entscheidung bei der Früherkennungskoloskopie wurden Personen ab 55 Jahren gestellt. Sie erfassen die Dimensionen Wissen, Einstellung, Inanspruchnahme. Darüber hinaus werden Aspekte der Kommunikation und Information zwischen Ärztin/Arzt und Teilnehmerinnen/Teilnehmern der Früherkennungskoloskopie erfasst. Der Fragebogen wurde in einem kognitiven Pretest getestet und adaptiert.

Ergebnisse: Die Datenaufbereitung der KomPaS-Studie ist zum Zeitpunkt der Abtracteinreichung noch nicht abgeschlossen. Die Ergebnisse werden Aussagen über die Inanspruchnahme der Früherkennungskoloskopie, den Grund für die Teilnahme an dieser Untersuchung, die ärztliche Beratung vor der Untersuchung inklusive Aufklärung über Risiken und Nutzen, Durchführung und Folgen eines positiven Befundes sowie über die subjektive Einschätzung der Informiertheit und über objektiven Wissensstand der Befragten zulassen. Außerdem werden zentrale Aspekte, wie z.B. die gesundheitsbezogene Kontrollüberzeugung berücksichtigt.

Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse erlauben eine Einschätzung der informierten Inanspruchnahme der Früherkennungskoloskopie vor Einführung eines organisierten Screening-Programms in Deutschland und liefern Hinweise zur Qualität der Kommunikation im Gesundheitswesen.

Die Studie „Kommunikation und Information im Gesundheitswesen aus Sicht der Bevölkerung. Patientensicherheit und informierte Entscheidung (KomPaS)“ wird vom Bundesministerium für Gesundheit gefördert.