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49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 23. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

13.09. - 15.09.2018, Bochum

Entwicklung einer Behandlung von chronischen Wunden durch Eigenbluttherapien – In vitro Vergleich von Hypoxie präkonditionierten Produkten (HYPPP) vs. Platelet Rich Plasma (PRP)

Meeting Abstract

  • Anna-Theresa Bauer - Klinikum Rechts der Isar
  • presenting/speaker Philipp Moog - Klinikum Rechts der Isar
  • Milomir Ninkovic - Klinikum Bogenhausen
  • Katharina Kirchhoff - Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München
  • Sanjar Bekeran - Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München
  • Haydar Kükrek - Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München
  • Daniel Schmauss - Ospedale Regionale di Lugano
  • Sarah von Isenburg - Praxis Neuhann-Lorenz und Isenburg München
  • Hans-Günther Machens - Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München
  • Ulf Dornseifer - Isar Kliniken, Klinik für Plastische- und Rekonstruktive Chirurgie
  • Arndt F. Schilling - UMG Göttingen
  • Ektoras Hadjipanayi - Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 23. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Bochum, 13.-15.09.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc252

doi: 10.3205/18dgpraec252, urn:nbn:de:0183-18dgpraec2525

Published: September 20, 2018

© 2018 Bauer et al.
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Ziel der Anwendung von Blutderivaten ist die gezielte Stimulation von zellulären Mechanismen. Wichtige Unterschiede zwischen verschiedenen klinisch verwendeten Blutderivaten sind dabei, welcher Zelltyp zur Faktor-Produktion genutzt wird, wie die Art der Zellaktivierung geschieht und auf welchem Weg die Faktoren bereitgestellt werden. In dieser Studie wurden zwei der am häufigsten verwendeten autologen peripheren blutbasierten Therapien, PRP und HYPPP, in vitro charakterisiert, um eine wissenschaftl. Grundlage für eine Anwendung bei chronischen Wunden zu legen.

Nach der grundlegend unterschiedlichen Herstellung der Sekretome (Zentrifugation für PRP vs. hypoxischer Inkubation für HYPPP) wurde zum einen die Freisetzung von parakrinen Proteinen (PP) (VEGF, TSP-1, PF-4) mittels ELISA quantifiziert. Zum anderen wurde die Fähigkeit des jeweiligen Sekretoms auf Tube Formation und Sprouting Angiogenese im Aortic Ring Assay getestet.

Die Ergebnisse zeigen eine unterschiedliche Balance der Freisetzung von angiogenen und antiangiogenen Faktoren aus PBCs bei Herstellung von HYPPP und PRP. Anti-angiogenen Faktoren (TSP-1, PF-4) waren bei PRP im Vergleich zum antikoagulierten HYPPP signifikant stärker exprimiert. Entsprechend zeigte sich bei großer individueller Varianz eine Überlegenheit von HYPPP gegenüber PRP bei der Induktion von Angiogenese. HYPPP führte zu einer höheren Anzahl an tubes und nodes im Tube Formation Assay und einer höheren Sproutinganzahl und -länge im Sprouting Assay.

Im direkten Vergleich scheint HYPPP stärkere angiogene Eigenschaften als PRP zu besitzen, vermutlich da PRP nur die PP der Koagulation-induzierten Phase der Wundheilungskaskade sowie eine definierte Konzentration von Platelets beinhaltet. Hingegen kombiniert HYPPP die PP der Koagulations- und Hypoxie-induzierten Phase. Hierdurch ist HYPPP als individuelle, autologe, blutbasierte Zusammensetzung näher an regenerativen angiogenen Prozessen und kann zu derer Unterstützung verwendet werden.