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Freie Gewebetransplantation zur Defektdeckung am Unterschenkel bei Eingefäß-Versorgung – Management und Outcome
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Published: | September 20, 2018 |
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Fragestellung: Gegenstand der Untersuchung war die plastisch-chirurgische Therapiestrategie bei freier Gewebetransplantation zum Unterschenkel und Fuß bei Eingefäß-Situation.
Methoden: Eingeschlossen wurden alle Patienten, bei denen zwischen Mai 2013 und Dezember 2017 aufgrund eines Weichteildefektes am Unterschenkel oder Fuß eine freie Gewebetransplantation bei Eingefäß-Versorgung durchgeführt wurde. Es erfolgte eine retrospektive Analyse hinsichtlich der gewählten operativen Strategie und Erfolgsrate.
Ergebnisse: Im Untersuchungszeitraum wurde bei 61 Patienten (48 m, 13 w; Altersdurchschnitt 56 ± 17 Jahre), bei denen eine Eingefäß-Situation präoperativ durch eine Angiographie der Becken-Bein-Gefäße festgestellt worden war, eine freie Gewebetransplantation vorgenommen. Bei 31 Patienten war der Gefäßverschluss traumatisch bedingt, bei 30 lag ein chronischer Verschluss vor. Defektursache waren Frakturen (n=47), reine Weichteiltraumen (n=9), Weichteilinfekte (n=3) und vaskuläre Insuffizienzen (n=2).
Bei 56 Patienten (91,5%) konnte das Bein langfristig erhalten werden. In 20 Fällen waren im Vorfeld Interventionen (PTA/Stent oder Bypassanlagen) zur Verbesserung der Gefäßversorgung notwendig. Angeschlossen wurde End-zu-Seit an das erhaltene Gefäß (n=35), an einen vorgelegten Bypass (n=3), an eine AV-Schlinge (n=4) oder an ein proximal abgebrochenes Gefäß (n=19). Verwendet wurden freie Lattissimus-dorsi- (n=24), Gracilis- (n=21), Radialis- (n=8) oder verschiedenste andere Lappenplastiken (n=13). In 14 Fällen waren Anastomosenrevisionen erforderlich.
Schlussfolgerungen: Auch bei Weichteildefekten der unteren Extremität mit Eingefäß-Situation ist ein Beinerhalt in der Mehrzahl der Patienten möglich und anzustreben. Die präoperative Planung inkludiert in vielen Fällen die Kooperation mit den Disziplinen interventionelle Radiologie und Gefäßchirurgie.