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49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 23. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

13.09. - 15.09.2018, Bochum

Ein neues Leichtdruck-Tourniquet als Ischämie-Reperfusionsmodell im murinen Hinterlauf

Meeting Abstract

  • Björn Behr - BG Universitätsklinikum Bergmannsheil Bochum
  • Mehran Dadras - BG Universitätsklinikum Bergmannsheil Bochum
  • presenting/speaker Marius Drysch - BG Universitätsklinikum Bergmannsheil Bochum
  • Marcus Lehnhardt - BG-Universitätsklinikum Bergmannsheil Bochum
  • Alexander Sogorski - BG Universitätsklinikum Bergmannsheil Bochum
  • Christoph Wallner - Berufsgenossenschaftliches Universitätsklinikum Bergmannsheil
  • Mustafa Becerikli - Berufsgenossenschaftliches Universitätsklinikum Bergmannsheil
  • Henriette Jaurich - Berufsgenossenschaftliches Universitätsklinikum Bergmannsheil
  • Stephanie Dittfeld - Berufsgenossenschaftliches Universitätsklinikum Bergmannsheil
  • Johannes Maximilian Wagner - Berufsgenossenschaftliches Universitätsklinikum Bergmannsheil

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 23. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Bochum, 13.-15.09.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc217

doi: 10.3205/18dgpraec217, urn:nbn:de:0183-18dgpraec2178

Published: September 20, 2018

© 2018 Behr et al.
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Fragestellung: Ischämiebedingte Reperfusionsschäden der Skelettmuskulatur bleiben ein Problem in vielen Bereichen der modernen Medizin. Um die pathophysiologischen Zusammenhänge zu verstehen und mögliche Therapieoptionen zu evaluieren, ist daher ein zuverlässiges und reproduzierbares Tiermodell von großer Bedeutung. Gegenwärtig existieren diverse Methoden zur Induktion ischämiebedingter Reperfusionsschäden. Es besteht jedoch kein allgemeiner Konsens bezüglich eines bevorzugten Modells. Ziel dieses Projekts war es, ein Tourniquet zu entwickeln, das mit minimalen Kollateralschäden zielgerichtet Reperfusionsschäden im Muskel erzeugt. Als Vergleich diente ein invasives Ischämiemodell.

Methoden: Verglichen wurden zwei Methoden der Ischämieinduktion. Neben einer invasiven Variante, bei der die Femoralarterie und -vene mittels Gefäßklemme verschlossen wurden, kam ein nicht-invasives Tourniquet zum Einsatz. Im Anschluss an eine zweistündige Ischämie folgte eine vierstündige Reperfusionsphase. Der Einfluss der beiden Modelle auf den Blutfluss wurde mittels mikrozirkulatorischer und spektroskopischer Messungen ermittelt. Die Analyse des Muskels in Hinblick auf entstandenen Schaden geschah mittels Immunfluoreszenz, Histologie, Ödemmessung und Western Blot.

Ergebnisse: Beide Modelle senkten den Blutfluss signifikant und zeigten Veränderungen auf Zellebene. Hinsichtlich des entstandenen Schadens zeigte sich das Tourniquet jedoch histomorphologisch und bezüglich der Expression von Apoptosemarkern deutlich überlegen. Auch das entstandene Ödem war bei dem nicht-invasiven Modell signifikant größer.

Schlussfolgerungen: Das Leichtdruck-Tourniquet stellt eine valide und reproduzierbare Methode zur Induktion ischämiebedingter Reperfusionsschäden dar, während sich der alleinige Verschluss der Femoralarterie und -vene als insuffizient erweist. Des Weiteren konnten wir zeigen, dass mittels Tourniquet deutlich niedrigere Drücke notwendig sind, als bisher in der Literatur beschrieben.