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Amputationsverletzungen zwei- und dreigliedriger Finger mit Substanzverlust: Implementierung des freien neurovaskulären Zehen(-gelenk)-transfers als Rekonstruktionsverfahren der Wahl
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Published: | September 20, 2018 |
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Komplexe Handverletzungen gehen häufig mit Verlust funktionell elementarer Anteile der Phalangen einher. Gängige Rekonstruktionsverfahren für kleinere Defekten im distalen Drittel des Daumens sind Moberg-, Cross-Finger- oder Littler-Lappen. Bei mittelgroßen Weichgewebsverlusten kann der Foucher-Lappen verwendet werden. Weitere Homo- oder heterodigitalen Lappenplastiken eignen sich zur Wiederherstellung dreigliedriger Finger. Freie Lappentransplantationen ergänzen dieses Arsenal. Detaillierteste Rekonstruktionen werden durch mikroneurovaskuläre Zehentransfers ermöglicht. In der folgenden Arbeit berichten wir über unsere Erfahrungen mit Zehentransplantationen und diskutieren diese mit konkurrierenden Rekonstruktionsverfahren.
Patienten und Methode: Im Zeitraum 2012–2018 wurden am Uniklinikum Regensburg 11 partielle oder komplette Zehentransfers durchgeführt. Als Vergleichskollektiv wurde eine Patientengruppe mit konkurrierenden Verfahren gegenübergestellt.
Ergebnisse: Es kamen 3 neurovaskuläre Pulpatransplantationen, 7 osteokutane partielle (2) oder komplette (2) Zehen- wie auch Gelenktransfers (4) zum Einsatz (n = 11). Neun freien Lappen heilten komplikationslos ein, ein Pulpatransfer zeigte eine Minderdurchblutung und wurde als composite-graft belassen. Alle Zehentransplantate heilten ohne Längenverlust der Phalangen ein. Im Bewegungsausmaß, Längenerhalt und Resensibilisierung zeigten sich Zehentransfers dem Vergleichskollektiv überlegen.
Conclusio: In unserem heterogenen Patientengut haben sich Zehentransplantationen zur Funktionswiederherstellung zwei-und dreigliedriger Finger bei strenger Indikationsstellung gegenüber lokalen Konkurrenzverfahren bewährt. Fingerpulparegionen lassen sich mit gleichartigem sensiblem Leistenhautgewebe sowie -gelenke mit autologen Neogelenken substituieren. Die Hebenstellenmorbidität zeigte sich moderat.