gms | German Medical Science

49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 23. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

13.09. - 15.09.2018, Bochum

Replantation von Major-Amputaten 14 Stunden nach Trauma durch Einsatz von extrakorporaler Perfusion in 2 Fällen

Meeting Abstract

  • Raymund E. Horch - Universitätsklinikum Erlangen
  • presenting/speaker Christian Taeger - Universitätsklinikum Regensburg
  • Lukas Prantl - Caritas-Krankenhaus St. Josef
  • Philipp Lamby - Caritas Krankenhaus St. Josef
  • Jürgen Dolderer - Klinikum Bayreuth
  • Alois Philipp - Universitätsklinikum Regensburg
  • Andreas Kehrer - Universitätsklinikum Regensburg
  • Paul Schmitz - Universitätsklinikum Regensburg
  • Carsten Neumann - Universitätsklinikum Regensburg
  • Michael Nerlich - Universitätsklinikum Regensburg
  • Hans-Jürgen Schlitt - Universitätsklinikum Regensburg
  • Rainer Buchholz - überörtl. Gem. Praxis, Prof. Dr. med. Frank Duffner, Dres. Thomas Bauer und Reiner Buchholz Reutlingen
  • Konstantin Präbst - Lehrstuhl für Bioverfahrenstechnik, Erlangen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 23. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Bochum, 13.-15.09.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc191

doi: 10.3205/18dgpraec191, urn:nbn:de:0183-18dgpraec1911

Published: September 20, 2018

© 2018 Horch et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Neben der grundsätzlichen chirurgischen Komplexität im Falle von Major-Amputation steht für eine etwaige Replantation nur ein sehr beschränktes Zeitfenster zur Verfügung. Dieses wird nicht selten zur Stabilisierung des Patienten im Falle einer Polytraumatisierung benötigt, von einer Replantation muss unter Umständen abgesehen werden. Bei zwei polytraumatisierten Patienten mit traumatischer Hemipelvektomie konnte durch den Einsatz von extrakorporaler Perfusion weltweit erstmalig eine erfolgreiche Replantation der Amputate 14 Stunden nach Trauma durchgeführt werden. Da sich die Patienten beide in einem kritischen Zustand befanden, konnte – gemäß dem Grundsatz "life before limb" – eine zeitnahe Replantation nicht erfolgen. Aufgrund langjähriger Erfahrung auf dem Gebiet der extrakorporalen Perfusion im Großtiermodell, sowie auch erstmalig im Rahmen eines Einsatzes am Menschen bei einem rekonstruktiven Eingriff mit freier Lappenplastik, wurde die Entscheidung getroffen, die Amputate mittels extrakorporaler Perfusion bis zur Stabilisierung der Patienten zu konservieren. Etwa 14 Stunden nach Unfallereignis konnten die Amputate replantiert werden. Aufgrund der traumabedingten Schädigung wurde in einem Fall der Ober- und im anderen Fall der Unterschenkel im Sinne einer Umkehrplastik replantiert. Beide Replantationen konnten komplikationslos durchgeführt werden. Es zeigte sich bei den Patienten weder ein Ischämie-Reperfusionssyndrom noch ein No-Reflow-Phänomen. Im ersten Fall wurde mehrere Monate nach Replantation aufgrund eines Gefäßverschlusses nach Mobilisation des Patienten eine Stumpfrückkürzung notwendig. Im zweiten Fall musste der replantierte Unterschenkel nach initial stabiler Perfusion und dann notwendiger Korrektur der Osteosynthese aufgrund rezidivierender Thrombosen im späteren Verlauf abgenommen werden. In der Folge entwickelte der Patient am auch schwer traumatisierten kontralateralen Bein sowie Becken eine progediente Infektion und verstarb an Kammerflimmern.