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Selektive Nerventransfers ---TMR-OP--- die kausale Therapie von chronischen Neurom- und Phantomschmerzen bei transhumeralen und glenohumeralen Armverlusten mit additiver Optimierung der modernen Prothetik
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Published: | October 10, 2018 |
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Fragestellung: Kann die Bildung von Neuromen bei amputierten Stammnerven, die ihr Zielorgan verloren haben, durch Umleitung/Neuanschluss des Nervenstamms in Muskulatur der Nachbarschaft erfolgreich unterdrückt und können dadurch chronische Schmerzzustände infolge Neurom- und Phantombeschwerden positiv beeinflusst werden?
Methodik: Prinzip der TMR Operation: Neuanschluss der Nervenstämme von Ulnaris, Medianus und Radialis in noch vorhandene Oberarmmuskulatur: z.B. 2 Bizeps Bäuche, 3 Trizeps Bäuche, M.brachialis, M. Brachioradialis (bei transhumeralem Armverlust) oder in Pectoralis-, Schulterblatt- und Latissimus muskulatur (bei glenohumeralem Armverlust )
Ergebnisse: Vorstellung der im BG Klinikum DU operierten Patienten und ihres Outcomes:
- Im Zeitraum 3/2014 bis 2018 wurden 7 Patienten (1 Frau, 6 x männlich ) mit selektiven Nerventransfers/TMR operiert.
- Kostenträger war in allen Fällen die gesetzliche Unfallversicherung, alle Patienten verblieben postoperativ in enger eigener Nachkontrolle.
- Davon handelte es sich in 6 Fällen um einen transhumeralen, in 1 Fall um einen glenohumeralen Armverlust.
- 5 Patienten aus diesem Kollektiv waren mehrjährige Prothesennutzer mit vorrangigen Neurom- und/oder Phantomschmerzen.
- Durch das geschilderte Op-Verfahren konnte in 4 Fällen ein deutlicher Rückgang der analgetischen und neuroleptischen Medikation (um ca 50 – 70 % ),sowie ein längeres Tragen der vorhandenen Myo-Prothese erreicht werden, wobei in allen 4 Fällen die herkömmliche 2 Kanal-Myoprothese auf eine 4 – 5 Kanal Prothese umgeändert werden konnte – in 1 Fall liegt die Operation erst 3 Wochen zurück.
- 2 Fälle aus dem Kollektiv stellten zeitnahe Versorgungen von Unfallverletzten 3 bzw. 6 Monate nach traumatischem transhumeralem Armverlust (1 x weibl., 1 x männlich ) dar mit dem klaren Ziel einer sofortigen optimierten bionischen Prothesenversorgung mit 6 Myosignalen.
- Ergebnisse: In beiden Fällen konnte eine erfolgreiche Versorgung der beiden Verletzten mit 6 Kanal-Myoprothese abgeschlossen werden, der dazu notwendige Zeitaufwand des Myosignal-Trainings betrug 9 Monate bis 2 Jahre post operationem
Schlussfolgerung: in allen operierten Fällen ergab sich im postoperativen Outcome ein erheblicher Benefit für die Patienten – einerseits hinsichtlich der Reduktion der analgetischen/neuroleptischen Medikation, – andererseits hinsichtlich Optimierung der Prothesenversorgung hin zu einer bionischen Mehr-Kanal-Myo-Prothese.