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52. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

13.09. - 15.09.2018, Innsbruck, Österreich

Frankfurter Projekt zur Prävention von Suiziden mittels Evidenz-basierter Maßnahmen (FraPPE) – Studiendesign und Datenkonzept

Meeting Abstract

  • J. J. Petersen - Goethe-Universität Frankfurt am Main, Institut für Allgemeinmedizin, Frankfurt am Main, Deutschland
  • J. Plath - Goethe-Universität Frankfurt am Main, Institut für Allgemeinmedizin, Frankfurt am Main, Deutschland
  • D. Lemke - Goethe-Universität Frankfurt am Main, Institut für Allgemeinmedizin, Frankfurt am Main, Deutschland
  • F. M. Gerlach - Goethe-Universität Frankfurt am Main, Institut für Allgemeinmedizin, Frankfurt am Main, Deutschland
  • A. Dippel - Stadt Frankfurt am Main, Gesundheitsamt, Frankfurt am Main, Deutschland
  • I. Beig - Stadt Frankfurt am Main, Gesundheitsamt, Frankfurt am Main, Deutschland
  • M. Verhoff - Goethe-Universität Frankfurt am Main, Institut für Rechtsmedizin, Frankfurt am Main, Deutschland
  • C. Freitag - Goethe-Universität Frankfurt am Main, Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters, Frankfurt am Main, Deutschland
  • M. Grube - Klinikum Frankfurt Höchst, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie - Psychosomatik, Frankfurt am Main, Deutschland
  • A. Barocka - Deutscher Gemeinschafts-Diakonieverband GmbH, Klinik Hohe Mark, Oberursel (Taunus), Deutschland
  • C. Fehr - Agaplesion Markus Krankenhaus, Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Frankfurt am Main, Deutschland
  • C. Schlang - Universitätsklinikum Frankfurt, Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie, Frankfurt am Main, Deutschland
  • A. Reif - Universitätsklinikum Frankfurt, Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie, Frankfurt am Main, Deutschland

52. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Innsbruck, Österreich, 13.-15.09.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc18degam178

doi: 10.3205/18degam178, urn:nbn:de:0183-18degam1787

Published: September 10, 2018

© 2018 Petersen et al.
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Text

Hintergrund: Die Zahl der nachgewiesenen vollendeten Suizide beträgt ca. 90 pro Jahr in Frankfurt am Main (Deutschland ca. 10.000/Jahr). Über die Häufigkeit von Suizidversuchen gibt es keine gesicherten Zahlen, sie wird aber in Frankfurt auf ca. 1 800/Jahr geschätzt. Trotz dieser alarmierenden Zahlen gibt es nur wenige Studien zur Evaluation von Präventionsstrategien.

Fragestellung: Das Projekt FraPPE hat sich zum Ziel gesetzt, ein Programm zur Suizidprä/-postvention im Stadtgebiet Frankfurt zu implementieren und zu evaluieren. Das primäre Ziel besteht in der Senkung der absoluten Zahl der Suizide innerhalb der dreijährigen Projektlaufzeit durch verschiedene, integrierte Maßnahmen.

Methoden: Studiendesign: Eingruppen-Prä-Post Design (Dauer: 2017-2020; Förderung: Bundesministerium für Gesundheit - Fkz: ZMVI1-2517FSB136). Die zentrale Interventionsmaßnahme besteht in einem fachärztlich initiierten und supervidierten Postventionsangebot für Patienten nach einem Suizidversuch durch einen Psychiater innerhalb der grundversorgenden, psychiatrischen Kliniken und deren Dokumentation. Weitere Maßnahmen umfassen u.a. die Stärkung der Vernetzung lokaler Akteure im bestehenden Frankfurter Netzwerk für Suizidprävention, Awareness Kampagnen, sowie Training von Gatekeepern bzw. Hausärzten.

Ergebnisse: Der Vortrag informiert über Chancen und Hürden des Studiendesigns, die u.a. durch die Koordination der zahlreichen Projektpartner (Psychiatrische Kliniken, Gesundheitsamt, Institut f. Allgemeinmedizin, Institut f. Rechtsmedizin und lokale Akteure) entstehen. Des Weiteren soll das Datenkonzept sowie die Harmonisierung der Datenflüsse u.a. in Hinblick auf Datenschutzvorgaben vorgestellt werden.

Diskussion: Die Verringerung von Suiziden und Suizidversuchen ist ein sehr wichtiges gesellschaftliches und gesundheitspolitisches Ziel. Dennoch fehlt es an Wissen über geeignete Interventionsmaßnahmen.

Take Home Message für die Praxis: Die Studie soll dazu beitragen, geeignete Maßnahmen zu identifizieren, die ggf. auch für andere Regionen und Städte von Interesse sein können.