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52. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

13.09. - 15.09.2018, Innsbruck, Österreich

Neue Orale Antikoagulantien bei Patienten mit Vorhofflimmern vor und nach ihrer Markteinführung: Eine Querschnittsstudie

Meeting Abstract

  • S. Schwill - Universitätsklinikum Heidelberg, Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung, Heidelberg, Deutschland
  • K. Krug - Universitätsklinikum Heidelberg, Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung, Heidelberg, Deutschland; Universitätsklinikum Heidelberg, Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung, Heidelberg, Deutschland
  • F. Peters-Klimmm - Universitätsklinikum Heidelberg, Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung, Heidelberg, Deutschland
  • J. van Lieshout - Radboud University, Medical Centre Radboud, Institute of Health Sciences, Nijmegen, Niederlande
  • G. Laux - Universitätsklinikum Heidelberg, Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung, Heidelberg, Deutschland
  • J. Szecsenyi - Universitätsklinikum Heidelberg, Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung, Heidelberg, Deutschland
  • M. Wensing - Universitätsklinikum Heidelberg, Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung, Heidelberg, Deutschland

52. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Innsbruck, Österreich, 13.-15.09.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc18degam081

doi: 10.3205/18degam081, urn:nbn:de:0183-18degam0818

Published: September 10, 2018

© 2018 Schwill et al.
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Hintergrund: Neue orale Antikoagulantien (NOAK) stehen zur Schlaganfallsprophylaxe bei Vorhofflimmern zur Verfügung.

Fragestellung: Unser Ziel war die Verschreibungsrate von oralen Antikoagulantien vor und nach der Markteinführung der NOAK zu untersuchen.

Methoden: Zur Analyse wurden Daten aus dem CONTENT-Projekt verwendet. Alle Patienten mit non-valvulärem Vorhofflimmern aus dem Jahr 2011 und 2014 wurden in die Studie eingeschlossen. Gruppe A beinhaltet Patienten von 2011 ohne Nachverfolgung in 2011, Gruppe B Patienten von 2014 ohne vorherige Daten und Gruppe C Patienten von 2011 mit Nachverfolgung in 2014.

Ergebnisse: Insgesamt wurden 2.642 Patienten eingeschlossen. Gruppe A (n=804) und Gruppe B (n=755) waren bezüglich der Patientencharakteristika vergleichbar. 87.3% in Gruppe A und 84.8% in Gruppe B hatten einen CHA2DS2-VASc-Score≥2, der zum Zeitpunkt der Studie eine Indikation zur Therapie mit OAK darstellte. Die Verschreibung von OAK erhöhte sich von 23.1% (n=185) in 2011 auf 42.8% (n=323) in 2014 (p<.01) mit stabiler Verschreibungsrate von Vitamin-K-Antagonisten (VKA) (22.6% bzw. 24.9%). NOAK erhöhten sich von 0.6% auf 19.2% (p<0.01). Die Einzeltherapie mit Acetylsalicylsäure senkte sich von 15.3% (n=123) auf 8.2% (n=62, p<0.01). In Gruppe C (n=1083) erhöhte sich die Verschreibungsrate von OAK von 35.3% auf 55.4% (p>.01) mit stabiler Verschreibung von VKA. NOAK erhöhten sich von 0.9% auf 21.5% (p>.01).

Diskussion: Patienten mit VKA wurden selten auf ein NOAK umgestellt aber neue Patienten erhielten häufiger NOAK als VKA.

Take Home Message für die Praxis: Zusammenfassend zeigt die Studie einen signifikanten Zuwachs von OAK über die Zeit, der – bei stabiler Verschreibungsrate von Vitamin-K-Antagonisten und deutlicher Senkung von Acetylsalicylsäure - durch die Einführung von NOAK unterstützt wurde.