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52. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

13.09. - 15.09.2018, Innsbruck, Österreich

Belastungen Pflegender Angehöriger von Menschen mit Demenz aus Sicht des Versorgungsdreiecks „Hausärztliche Versorgung – ambulante Pflege – Pflegende Angehörige“: Ergebnisse aus der PAiS-Querschnittsstudie (Pflegende

Meeting Abstract

  • C. Kriechmayr - Paracelsus Medizinische Universität Salzburg, Institut für Allgemein-, Familien- und Präventivmedizin, Salzburg, Österreich
  • S. Krutter - Paracelsus Medizinische Universität Salzburg, Institut für Pflegewissenschaft und -praxis, Salzburg, Österreich
  • R. Eßl-Maurer - Paracelsus Medizinische Universität Salzburg, Institut für Pflegewissenschaft und -praxis, Salzburg, Österreich
  • D. Schaffler-Schaden - Paracelsus Medizinische Universität Salzburg, Institut für Allgemein-, Familien- und Präventivmedizin, Salzburg, Österreich
  • A. Seymer - Paris Lodron Universität Salzburg, Abteilung Soziologie und Kulturwissenschaft, Salzburg, Österreich
  • L.R. Wurm - Paracelsus Medizinische Universität Salzburg, Institut für Pflegewissenschaft und -praxis, Salzburg, Österreich
  • J. Osterbrink - Paracelsus Medizinische Universität Salzburg, Institut für Pflegewissenschaft und -praxis, Salzburg, Österreich
  • M. Flamm - Paracelsus Medizinische Universität Salzburg, Institut für Allgemein-, Familien- und Präventivmedizin, Salzburg, Österreich

52. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Innsbruck, Österreich, 13.-15.09.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc18degam021

doi: 10.3205/18degam021, urn:nbn:de:0183-18degam0212

Published: September 10, 2018

© 2018 Kriechmayr et al.
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Hintergrund: Pflegende Angehörige (PA) von Menschen mit Demenz (MmD) sind in der häuslichen Pflege vielfältigen Belastungen ausgesetzt. Um PA vor pflegebedingten Belastungen und Überlastungen zu bewahren und sie in ihrer häuslichen Pflege eines MmD zu unterstützen, kommt Hausärzten/innen (HÄ) und ambulant Pflegenden (AP) eine bedeutende Rolle zu. Im PAiS Projekt wurde die Belastungssituation von PA im ländlichen Raum Salzburgs erhoben.

Fragestellung: Wie belastet fühlen sich PA in der häuslichen Versorgungssituation eines MmD im ländlichen Raum Salzburgs und wie schätzen HÄ und AP die Belastungssituation der PA in verschiedenen Dimensionen ein?

Methoden: Im Zeitraum von 11/2016 bis 05/2017 wurden mittels standardisierten Fragebögen HÄ, AP und PA im ländlichen Raum Salzburgs schriftlich-postalisch befragt. Die Fragebogenentwicklung erfolgte auf Basis aktueller Literatur und gängiger Leitlinien. Die Datenauswertung wurde softwareunterstützt mittels IBM SPSS Statistics 23.0 durchgeführt.

Ergebnisse: Die Befragungsergebnisse von 50 HÄ (36% weiblich), 140 AP (92,9% weiblich) und 113 PA (76,1% weiblich) belegen die Belastungen durch die häusliche Versorgungssituation eines MmD in verschiedenen Dimensionen. Die Einschätzung der Belastung von PA durch HÄ/AP war generell hoch. Von HÄ/AP wurden psychische Belastungen, Belastungen durch Persönlichkeitsveränderungen der MmD und soziale Belastungen am stärksten eingeschätzt. PA gaben die Häufigkeit der gefühlten Überbelastung mit 30,9% immer/oft bzw. mit 46,7% manchmal an.

Diskussion: Die relativ kongruenten Perspektiven der professionellen Versorger und die Einschätzung der PA fordern eine verstärkte Berücksichtigung von PA im Versorgungsdreieck, um gezielt Unterstützungsmöglichkeiten zur Vermeidung von Überbelastung aufzuzeigen.

Take Home Message für die Praxis: Gezielte proaktive Berücksichtigung körperlicher, psychischer und sozialer Aspekte bei PA Demenzerkrankter im Rahmen einer familienorientierten hausärztlichen Versorgung.