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67. Tagung der Vereinigung Norddeutscher Augenärzte

16.06. - 17.06.2017, Westerland/Sylt

Exophthalmometrie einer populationsbasierten Kohorte

Meeting Abstract

  • Robert Kempin - Greifswald
  • P. Schmidt - Greifswald
  • S. Langner - Institut für Diagnostische Radiologie und Neuroradiologie, Universitätsmedizin Greifswald
  • T. Koppe - Institut für Anatomie und Zellbiologie, Universitätsmedizin Greifswald
  • H. Völzke - Institut für Community Medicine, Universitätsmedizin Greifswald
  • T. Ittermann - Institut für Community Medicine, Universitätsmedizin Greifswald
  • C. Jürgens - Institut für Community Medicine, Universitätsmedizin Greifswald
  • F. Tost - Greifswald

Vereinigung Norddeutscher Augenärzte. 67. Tagung der Vereinigung Norddeutscher Augenärzte (VNDA). Westerland/Sylt, 16.-17.06.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17vnda42

doi: 10.3205/17vnda42, urn:nbn:de:0183-17vnda429

Published: June 13, 2017

© 2017 Kempin et al.
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Eine Lagebestimmung des Auges in der Orbita kann für die Diagnostik und Therapie systemischer oder orbitanaher Grunderkrankungen von klinischer Bedeutung sein. In einer populationsbasierten Studie (SHIP: Study of Health in Pomerania) wurden im Nordosten Deutschlands allgemeinmedizinische und ophthalmologische Parameter analysiert. Zum interdisziplinären Untersuchungsumfang gehörten z. B.: Ganzkörper-MRT, EKG, Ultraschalluntersuchung, Laborparameterbestimmung, Molekulargenetik und digitalisierte Fundusfotografien. Insgesamt konnten 2151 Datensätze von Probanden mit einer MRT-Untersuchung der Orbita der standardisierten Auswertung der vorderen und der posterioren Exophthalmometrie unterzogen und mit weiteren ausgewählten Körperparametern (u.a. BMI, Körpergröße, Taillen-Hüftumfang, Taille-Hüfte-Quotient) in einer Datenanalyse ausgewertet werden. Als definierte Bezugspunkte diente eine Linie zwischen dem rechten und linken Os zygomaticum (interzygomatic line) und die Rückfläche der Kornea bis zur hinteren Bulbuswand. Insgesamt lassen die Messdaten, die den festgelegten Qualitätsanforderungen genügten, folgende Rückschlüsse für die Exophthalmometrie zu: Die Lage des Sehorgans (Exophthalmus) ist mit der Bulbusachsenlänge positiv assoziiert (p<0.001). Die mittleren Exophthalmometerwerte lagen bei Männern mit (16.5mm) signifikant höher als bei Frauen (15.3mm). Zusätzlich sind der BMI (body mass index), Taillen bzw. Hüftumfang positiv korreliert mit einer Verlagerung nach ventral. Die Zunahme des Taillen- bzw. Hüftumfanges um 1cm geht mit einer Vorverlagerung des Auges von 0,05mm einher. Für eine Optimierung der Exophthalmometrie in Klinik und Praxis wäre es daher sinnvoll ausgewählte okuläre und allgemeine Parameter (Bulbusachsenlänge, Taillen-Hüftumfang) in eine ganzheitliche Betrachtungsweise bei der Lageanalyse des Bulbus in der Orbita einzubeziehen. Für diesbezügliche Bewertungen wurde aus den vorliegenden Daten der Quotient Ex/Al abgeleitet.