Article
Detektionsrate der 68Ga-PSMA PET/CT bei Prostatakarzinom-Rezidiv nach radikaler Prostatektomie mit PSA-Werten bis 1,0 ng/mL
Search Medline for
Authors
Published: | April 3, 2017 |
---|
Outline
Text
Einleitung: Die Detektion verdächtiger Läsionen bei Patienten (Pt.) mit biochemischem Rezidiv (BCR) eines Prostatakarzinoms (PC) nach radikaler Prostatektomie (RRP) mittels konventioneller Schnittbildgebung (CT oder MRT) ist insbesondere bei niedrigen PSA-Werten unzuverlässig. Die 68Ga-PSMA PET Bildgebung scheint in diesen Fällen eine verbesserte Detektion zu ermöglichen.
Methodik: In die retrospektive Analyse gingen 272 konsekutive Pt. mit BCR nach RRP ein, die zum Zeitpunkt der 68Ga-PSMA PET/CT PSA-Werte von 0,2-1,0 ng/mL aufwiesen. Die Auswertung erfolgte hinsichtlich der Detektionsraten suspekter Läsionen für ein PC-Rezidiv sowie deren Lokalisationen. Die Pt. wurden nach PSA-Wert in Gruppen von 0,2-0,5 ng/mL sowie >0,5-1,0 ng/mL eingeteilt. Die Detektionsraten wurden mit der primären TNM-Klassifikation bei RRP, dem Gleason-Score, der D´Amico-Klassifikation, vorangegangener lokaler Radiatio (RTX) sowie zum Zeitpunkt der Untersuchung laufender Androgendeprivation (ADT) korreliert.
Ergebnisse: Insgesamt wurden bei 54,5% (73/134) der Pt. mit PSA-Werten von 0,2-0,5 ng/mL und bei 76,1% (102/134) der Pt. mit PSA-Werten von >0,5-1,0 ng/mL suspekte Läsionen in der 68Ga-PSMA PET/CT beschrieben. Diese fanden sich lokal (37,0% und 41,2%), in pelvinen oder retroperitonealen Lymphknoten (LK) (45,2% und 54,9%), ossär (24,7% und 29,4%), in supradiaphragmalen LK (6,8% und 6,9%) sowie an anderen Lokalisationen (4,1% und 2,0%). Suspekte Läsionen wurden häufiger bei Pt. gefunden, die initial einen lokal fortgeschrittenen Tumor (pT≥3a), positive LK, Gleason-Score ≥8 oder eine hohe D'Amico-Klassifikation aufgewiesen hatten sowie bei Pt., die bereits eine RTX erhalten hatten oder zum Zeitpunkt der Untersuchung unter ADT standen.
Zusammenfassung: Mittels der 68Ga-PSMA PET/CT können bei BCR nach RRP bei einer signifikanten Anzahl von Pt. selbst bei niedrigen PSA-Werten bis 1,0 ng/mL suspekte Läsionen identifiziert werden. Dies gilt v.a. für Pt. mit initial aggressiven Tumorcharakteristika, bei Zustand nach lokaler RTX sowie unter laufender ADT, weswegen die 68Ga-PSMA PET/CT zukünftig wahrscheinlich die primäre Bildgebung für diese Pt. darstellen wird, sofern sich daraus eine therapeutische Konsequenz ergeben könnte. Da Salvage Therapien (RTX, Lymphadenektomie bzw. PSMA-radioguided surgery) mutmaßlich bei niedrigen PSA-Werten am effektivsten sind, könnte die frühe Detektion von Prostatakarzinomrezidiven mittels der 68Ga-PSMA PET möglicherweise das onkologische Outcome verbessern.