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Differentieller Effekt von Simulationspatienten in der zahnmedizinischen Ausbildung auf weibliche und männliche Studierende
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Published: | November 24, 2017 |
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Während in der humanmedizinischen Ausbildung der Einsatz von Simulations-patienten (SP) zunehmend Verbreitung findet, liegen bislang nur vereinzelt Erfahrungen über den Einsatz von SP in der zahnmedizinischen Ausbildung vor. Ziel der vorliegenden Studie ist es, erste Ergebnisse einer studentischen Evaluation über den Einsatz von SP vorzustellen.
N=49 Studierende der Zahnmedizin aus zwei konsekutiven 5. Semestern nahmen an einem Kommunikationstraining teil. Neben zwei Doppelstunden Propädeutik bestand es aus zwei Erst- und Aufklärungsgesprächen mit Angst- und spezifischen Reklamationsthemen über Fallvignetten für jeweils eine Dauer von ca. zwei Stunden. Die Gesprächsübungen erfolgten in Kleingruppen von max. fünf Studierenden. In jeder Gruppe kam ein Simulationspatient zum Einsatz. Im Anschluss daran evaluierten die Studierenden das Trainingsprogramm. Dazu beantworteten sie einen Fragebogen mit neun Likert-skalierten Items und zwei offenen Fragen
Insgesamt liegen Antworten von 28 weiblichen und 21 männlichen Teilnehmern vor (Durchschnittsalter: jeweils 22,5 Jahre). Signifikante Geschlechterunterschiede treten in den Items „Die Übung von SP war realitätsnah.“ (t=-2,76, p=0.01) und „Ich habe durch die Übungen mehr Selbstvertrauen bezüglich der Durchführung von Arzt-Patienten-Gesprächen gewonnen.“ (t=-2,29, p=0,026) auf, wobei die Teilnehmerinnen jeweils eine größere Zustimmung zur Aussage aufweisen als ihre männlichen Kommilitonen.
Der Einsatz von Simulationspatienten in der zahnmedizinischen Lehre wird aus der Sicht der Studierenden generell als großer Gewinn betrachtet. Er fördert nicht nur kommunikative Fertigkeiten, sondern unterstützt auch den Transfer in den Praxisalltag. Bei der Konzeption von Trainingsprogrammen mit Simulationspatienten sollte berücksichtigt werden, dass weibliche und männliche Studierende der Zahnmedizin neben gemeinsamen auch geschlechtsspezifische kommunikative Bedarfe haben. Diese sollten künftig genauer analysiert werden.