gms | German Medical Science

Joint congress of the Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) and the Arbeitskreis zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ)

20.09. - 23.09.2017, Münster

Lernen und Kennenlernen: Veränderungen des Rollenverständnisses durch den interprofessionellen Basisuntersuchungskurs für Studierende der Pflegewissenschaft und der Humanmedizin

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Jonas Bruder - Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Freiburg, Germany
  • Andreas Martin - Germany
  • Marianne Giesler - Universität Freiburg, Freiburg, Germany
  • Irmgard Streitlein-Böhme - Universität Freiburg, Freiburg, Germany

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ). Münster, 20.-23.09.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc143

doi: 10.3205/17gma143, urn:nbn:de:0183-17gma1431

Published: November 24, 2017

© 2017 Bruder et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Hintergrund: Im Wintersemester 2016/17 wurden Bachelor-Studierende der Pflegewissenschaft (PW) und Studierende der Humanmedizin (HM) im 1.klinischen Semester gemeinsam in den Basisuntersuchungstechniken unterrichtet. Die Veranstaltung gliederte sich in 3 Kurstage innerhalb eines Monats. Wir untersuchten, ob und wie sich interprofessionelle Einstellungen, Haltungen und Kompetenzen der Studierenden während der Veranstaltung veränderten.

Methoden: Für die praktische Anwendung der erlernten Untersuchungstechniken an Kommilitonen wurden die Studierenden in Teams bestehend aus einem PW-Studierenden und zwei HM-Studierenden eingeteilt. Unmittelbar vor Beginn des Kurses und Ende des letzten Kurstages füllten die Studierenden je einen Fragebogen zur Evaluation interprofessioneller Lehrveranstaltungen aus [1]. Dieser erfasste Interprofessionelle Relevanz, Rollenverständnis und Teamfähigkeit. Es wurden t-Tests durchgeführt und standardized response means (SRM) als Effektstärkemaß berechnet.

Ergebnisse: 45 (15 PW- und 30 HM-)Studierende (Rücklaufquote: 70,1%) nahmen an der Prä- und Post-Evaluation teil. In der Skala Rollenverständnis zeigten sich in der Post-Evaluation signifikant höhere Werte im Vergleich zur Prä-Evaluation (SRM = -0,82). Beim Rollenverständnis zeigte sich zwischen HM- und PW-Studierenden ein signifikanter Unterschied mit einem höheren Wert bei den PW-Studierenden.

Diskussion: In der Post-Evaluation zeigten sich signifikant höhere Werte im Hinblick auf das Rollenverständnis im Vergleich zur Prä-Evaluation. Obwohl entsprechende Inhalte im Kurs fast ausschließlich implizit vermittelt wurden, scheinen der Kontakt und das gemeinsame Lernen zu einer besseren Kenntnis des jeweils anderen Studienganges und einem differenzierteren Rollenverständnis von PW- und HM-Studierenden zu führen. Dies könnte darauf hindeuten, dass gemeinsames Lernen in interprofessionellen Veranstaltungen schon zu einem frühen Zeitpunkt im Studium zu besserem gegenseitigen Verständnis führt.


Literatur

1.
Giesler M, Bergmann S. Evaluation of interprofessional education with FILE - Freiburg Questionnaire for Interprofessional Learning Evaluation. Barcelona: AMEE; 2016.