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Das MML-Münster: Ein Peer-Mentoring-Programm zur systematischen Entwicklung klinischer Kompetenzen
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Published: | November 24, 2017 |
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Zielsetzung: Das hochschuldidaktische Konzept des Peer-Mentoring fokussiert eine Lern- und Kompetenzorientierung. Für die zweijährige, patientenbezogene klinische Ausbildung im Studiengang Therapie- und Gesundheitsmanagement-Physiotherapie der FH Münster wurde ein obligates, tägliches Peer-Mentoring (MML-Münster) entwickelt. Je nach Studienfortschritt agieren Studierende als Mentoren oder Mentees; Lehrende sind als Step-Ahead-Mentoren einbezogen. Ziel ist die systematische Anbahnung klinischer Kompetenzen, charakterisiert als Handlungs- und Reflexionskompetenz.
Methoden: Die Zielerreichung wurde auf zwei Ebenen evaluiert: Das Programm anhand einschlägiger Dokumente der Hochschuldidaktik sowie generischer Erfolgskriterien hochschulischer Peer-Mentoring-Programme. Die Kompetenzentwicklung der Studierenden mittels Selbst- und Fremdeinschätzung sowie durch Performanz-Prüfungen.
Ergebnisse: Das MML-Münster erfüllt die Anforderungen an hochschulische Mentoring-Programme [1]: Es ist eines der wenigen, das über die Phase der Studieneinführung hinausgeht. Es zeichnet sich durch systematische curriculare Einbindung und kompetenzorientierte Prüfungen aus [2]. Es berücksichtigt wichtige Erfolgsfaktoren formeller Mentoring-Programme, wie die Begleitung der Mentoren durch die Lehrenden oder die hohe Kontaktfrequenz unter den Studierenden. Beides ermöglicht die Individualisierung des Lernprozesses. Die Evaluation der Studierenden zeigt bei den Mentees eine verbesserte Performanz der Anamneseerhebung, bei den Mentoren eine vermehrte Abstimmung der Interventionen auf die Bedürfnisse der Patienten. Beide Gruppen zeigen eine verbesserte Reflexionskompetenz.
Diskussion/Take home Message: Das MML-Münster ist ein geeignetes, praxistaugliches Arrangement zur Förderung klinischer Kompetenzen. Ein zentraler Erfolgsfaktor ist die verbindliche curriculare Verankerung. Bei einer externen Evaluation erhielt es einen „Leuchtturm“ für realisierte Merkmale lern- und kompetenzförderlicher Arbeit [3].
Literatur
- 1.
- Sloane PF, Fuge J. Mentoring an Universitäten. Eine hochschuldidaktische Rekonstruktion. Z Hochschulentwickl. 2012;7(3):96-109. DOI: 10.3217/zfhe-7-03/10
- 2.
- Miller GE. The assessment of clinical skills/competence/performance. Acad Med. 1990;65:63-67. DOI: 10.1097/00001888-199009000-00045
- 3.
- Darmann-Fink I, Muths S. Analyse der Ansätze zur Theorie-Praxisverknüpfung. In: Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter (MGEPA). Abschlussbericht Dezember 2014. Inhaltliche und strukturelle Evaluation der Modellstudiengänge zur Weiterentwicklung der Pflege- und Gesundheitsfachberufe in NRW. Düsseldorf: Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter; 2014. S.117-161. Zugänglich unter/available from: http://www.mgepa.nrw.de/pflege/pflegeberufe/modellstudiengaenge/index.php