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Zur Etablierung von Qualitätssicherungsprozessen in dezentralen Prüfungssystemen
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Published: | November 24, 2017 |
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Fragestellung: Prüfungen bilden ein wesentliches Element des medizinischen Curriculums [1]. Die Prüfungsorganisation der medizinischen Fakultät Heidelberg ist stark dezentral organisiert, weshalb die Abstimmung adäquater Prüfungsformate [2] und die Koordination großer heterogener Teilnehmergruppen ein strukturiertes Prüfungsmanagement voraussetzen. Ziel dieses Beitrags ist es, die vom GMA-Ausschuss für Prüfungen konzertierten Qualitätsindikatoren für Prüfungen in der Medizin [3] in der Fakultät praktisch zu implementieren.
Material/Methoden: Der Status Quo des Prüfungsmanagements im klinischen Studienabschnitt des medizinischen Curriculums der Universität Heidelberg (HeiCuMed) wurde mittels leitfadengestützter Interviews erhoben. In diesen wurden Mitarbeiter in Prüfungssekretariaten, im Studiendekanat, sowie Prüfungsverantwortliche der Fächer zu Aspekten des Prüfungswesens befragt. Darüber hinaus wurden studentische Lehrevaluationen im Kontext der Prüfungsorganisation ausgewertet.
Ergebnisse: Die durchgeführten Befragungen zeigen auf, dass sich in den Fächern jeweils ein ‚eingespieltes‘ Prüfungsmanagements herausentwickelt hat. Auf Basis der Befragungsergebnisse wurde ein standardisiertes Ablaufdiagramm für schriftliche Prüfungen in der Medizin erstellt. Abweichungen konnten so genauer identifiziert werden und manifestierten sich vor allem in den oft nur mündlich existierenden Absprachen- und Vertretungsregelungen.
Diskussion/Schlussfolgerung: Die korrekte Übermittlung aller Informationen während des Prüfungsprozesses ist eine aufwendige aber unerlässliche Voraussetzung für einen reibungslosen Ablauf schriftlicher Prüfungen. Ebenso notwendig ist die klare und explizit dokumentierte Zuordnung von Zuständigkeiten. Zur weiteren Standardisierung wurden den Fächern Standard Operating Procedures (SOPs) in Form von Checklisten zur Verfügung gestellt. Durch die zukünftige Integration der Prüfungsorganisation in die Lehrevaluation, unterliegt sie einer zusätzlichen Qualitätskontrolle.
Literatur
- 1.
- Gesellschaft für Medizinische Ausbildung, Kompetenzzentrum Prüfungen Baden-Württemberg, Fischer MR. Leitlinie für Fakultäts-interne Leistungsnachweise während des Medizinstudiums: Ein Positionspapier des GMA-Ausschusses Prüfungen und des Kompetenzzentrums Prüfungen Baden-Württemberg. GMS Z Med Ausbild. 2008;25(1):Doc74. Zugänglich unter/available from: http://www.egms.de/static/de/journals/zma/2008-25/zma000558.shtml
- 2.
- Wissenschaftsrat. Empfehlungen zur Weiterentwicklung des Medizinstudiums in Deutschland auf Grundlage einer Bestandsaufnahme der humanmedizinischen Modellstudiengänge. Drs.4017-14. Dresden: Wissenschaftsrat; 2014.
- 3.
- Jünger J, Just I. Empfehlungen der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung und des Medizinischen Fakultätentags für fakultätsinterne Leistungsnachweise während des Studiums der Human-, Zahn- und Tiermedizin. GMS Z Med Ausbild. 2014;31(3):Doc34. DOI: 10.3205/zma000926