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Joint congress of the Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) and the Arbeitskreis zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ)

20.09. - 23.09.2017, Münster

Alternativkurs zur anatomischen Präparation an Formalin-fixierten Präparaten für Schwangere und Stillende

Meeting Abstract

  • author Karl Busch-Petersen - Charité - Universitätsmedizin Berlin, Humanmedizin, Berlin, Germany
  • Christoph Kulisch - Charité - Universitätsmedizin Berlin, Humanmedizin, Berlin, Germany
  • Evelyn Heuckendorf - Charité - Universitätsmedizin Berlin, Humanmedizin, Berlin, Germany
  • Jana Langheinrich - Charité - Universitätsmedizin Berlin, Humanmedizin, Berlin, Germany
  • Anna Neugebauer - Charité - Universitätsmedizin Berlin, Humanmedizin, Berlin, Germany
  • Lisa Wernicke - Charité - Universitätsmedizin Berlin, Humanmedizin, Berlin, Germany
  • Imre Vida - Charité - Universitätsmedizin Berlin, Humanmedizin, Berlin, Germany
  • corresponding author presenting/speaker Irene Brunk - Charité - Universitätsmedizin Berlin, Humanmedizin, Berlin, Germany

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ). Münster, 20.-23.09.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc092

doi: 10.3205/17gma092, urn:nbn:de:0183-17gma0927

Published: November 24, 2017

© 2017 Busch-Petersen et al.
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Text

Zielsetzung: Die Kenntnis der menschlichen Anatomie ist für das Verständnis der Pathophysiologie von Erkrankungen, die medizinische Diagnostik und therapeutisches Handeln essentiell [1]. Wichtiger, als besonders geeignet anerkannter Teil der anatomischen Lehre an medizinischen Fakultäten sind Präparierkurse, in denen Studierende anatomische Strukturen an Leichnamen von Körperspendern darstellen [2].

Körperspender werden vielerorts durch Formalin-haltige Lösungen fixiert. Wegen der Gefährdungseinstufung von Formaldehyd als karzinogen und verdächtig keimzellmutagen [3] können Schwangere und Stillende nicht an diesen Präparaten unterrichtet werden. Die schnelle Umstellung auf eine gefährdungsfreie, qualitativ-äquivalente alternative Fixierung verhindern andere Probleme im Hinblick auf die Arbeitssicherheit sowie die guten Fixierungsergebnisse mit Formaldehyd.

Vorliegendes Projekt stellt die Entwicklung eines Ersatzkurses dar, der dem konventionellen Präparierkurs äquivalent sein soll, jedoch ohne die Präparation an fixierten Leichnamen auskommt. In dem Kurs soll die Anatomie anhand von Plastinaten und Modellen erarbeitet und geprüft werden.

Methoden: Für die Umsetzung musste der Bedarf an Plastinaten und Modellen ermittelt, diese hergestellt sowie ein didaktisches Konzept entwickelt werden.

Neben der Wissensvermittlung durch Dozierende ist ein wichtiger didaktischer Ansatz die aktive Einbindung der Studentinnen: Sie arbeiten analog zum handwerklichen Ansatz im Präparierkurs die anatomischen Strukturen theoretisch selbstständig heraus. Zur Förderung der Wissensretention sollen die Studentinnen sich ihre Erkenntnisse gegenseitig im Sinne eines Peer-teaching näherbringen. Die Dozierenden haben hierbei vor allem eine unterstützende und überprüfende Rolle.

Der Kurs wird im Sommersemester 2017 erstmals stattfinden. Für die Optimierung und Auswertung werden die Prüfungsergebnisse der Teilnehmerinnen mit der Restkohorte verglichen und eine qualitative und quantitative Evaluation vorgenommen.


Literatur

1.
Older J. Anatomy: a must for teaching the next generation. Surgeon. 2004;2(2):79-90. DOI: 10.1016/S1479-666X(04)80050-7 External link
2.
Winkelmann A. Anatomical dissection as a teaching method in medical school: a review of the evidence. Med Educ. 2007;41(1):15-22. DOI: 10.1111/j.1365-2929.2006.02625.x External link
3.
Europäische Union. Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 über die Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von Stoffen und Gemischen. Brüssel: Europäische Union; 2008. Zugänglich unter/available from: http://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/?uri=celex:32008R1272 External link