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Klasse statt Masse – wider die wertlose Wissenschaft: 18. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

09.03. - 11.03.2017, Hamburg

Evaluation zum Pilotprojekt „Prävention in stationären Pflegeeinrichtungen durch therapeutisch-computerbasierte Trainingsprogramme (MemoreBox)“

Meeting Abstract

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Klasse statt Masse – wider die wertlose Wissenschaft. 18. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Hamburg, 09.-11.03.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17ebmP7i

doi: 10.3205/17ebm081, urn:nbn:de:0183-17ebm0811

Published: February 23, 2017

© 2017 Jakob-Pannier et al.
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Hintergrund und Fragestellung: Das Präventionsgesetz hat es ermöglicht, dass gesundheitsförderliche und präventive Maßnahmen in settingbezogenen, d. h. in stationären Pflegeeinrichtungen wissenschaftlich erprobt und bedarfsgerecht eingesetzt werden. Daher untersuchen die BARMER GEK und das Start-Up Unternehmen RetroBrain R&D in einem Pilotprojekt die präventiven und gesundheitsförderlichen Aspekte durch therapeutisch-computerbasierte Trainingsprogramme mit einer dazugehörigen Hardware, der MemoreBox.

Material/Methoden: Bei den Videospielen geht es um Motorradfahren, Kegeln oder Fahrradfahren als Briefträger. Die Pflegebedürftigen setzen oder stellen sich alleine oder als Gruppenaktivität vor einen Bildschirm an dem die MemoreBox angeschlossen ist und machen entsprechende Gesten bzw. Körperbewegungen. Diese werden auf den Bildschirm mir einer Spezialkamera aufgenommen und übertragen. Alle Trainingsprogramme sind auch im Sitzen, z.B. im Rollstuhl möglich.

Die Effekte und Auswirkungen der Nutzung der MemoreBox werden im Rahmen einer wissenschaftlichen Evaluation durch die Humboldt Universität Berlin untersucht. Hierbei werden die Wirksamkeit und der Nutzen im Pflegealltag von der körperlichen Beweglichkeit, der Aufmerksamkeit und der Koordination sowie des Reaktionsvermögens auf die Stärkung der Lebensqualität von Seniorinnen und Senioren ermittelt.

Mit Hilfe von Befragungen der Teilnehmenden und des Pflege-/Betreuungspersonals sowie verschiedenen Tests (Daten aus der MemoreBox, KIM, EQ-5D-5L, H.I.L.D.E, Tinetti-Test, MMT) sollen folgende Hypothesen überprüft werden:

  • Das Spielen mit der Memore wirkt sich positiv auf die Lebensqualität aus.
  • Die Memorespiele wirken aktivitätsfördernd.
  • Das Spielen mit Memore wirkt sich positiv auf die Stimmung aus.
  • Durch das Spielen mit Memore wird die soziale Interaktion gefördert.

Ergebnisse: Ergebnisse sind für das Frühjahr 2017 geplant und werden aktuell für den Kongress aufbereitet.

Schlussfolgerung: Neben der Förderung der individuellen Fähigkeiten von Seniorinnen und Senioren verfolgt die BARMER GEK das Ziel, mit dem Einsatz der MemoreBox in Alten- und Pflegeheimen auch den Aufbau und die Stärkung gesundheitsförderlicher Strukturen zu erreichen. Gemeinsam mit den für die Lebenswelt Verantwortlichen soll einer Verbesserung der gesundheitlichen Situation sowie Stärkung der gesundheitlichen Ressourcen und Fähigkeiten im Sinne der Verhaltens- und Verhältnisprävention erreicht werden.


Literatur

1.
Barmer GEK. MemoreBox: Pflegebedürftig und aktiv sein. Verfügbar unter: https://www.barmer-gek.de/senioren-aktiv External link