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Stereoskopisches Sehen beim Überblendvisus mit refraktiven Multifokallinsen im Vergleich zu phaken Augen (P, B)
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Published: | April 27, 2017 |
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Zielsetzung: Zur Verbesserung des binokularen Intermediär- und Nahvisus lassen sich bifokale oder EDOF IOL in einem Überblendvisus implantieren. Ziel dieser retrospektiven Analyse war es herauszufinden, ob die Patienten auch in Bezug auf das stereoskopische Sehen im Nahbereich von dieser Variante profitieren.
Methode: Alle betrachteten Patienten hatten zuvor eine bilaterale Implantation mit MIOL aus der folgenden Liste: Comfort, Mplus (Oculentis), MiniWell (Sifi) und WIOL-CF (Medicem). Die Zielrefraktion im dominanten Auge war Emmetropie und im nicht-dominanten entweder –1,5 dpt (Blended Vision, 25 Patienten) oder ebenfalls Emmetropie (Emmetropic Vision, 25 Patienten). Als dritte Gruppe betrachteten wir noch phake Augen (30 Personen).
Das stereoskopische Sehen wurde 3 Monate nach OP mittes Stereo Fly Test (Precision Vision) gemessen, welcher bei einer Entfernung von 40cm positioniert wurde. Analog zu logMAR-Werten für den Visus berechneten wir den Logarithmus des minimalen stereoskopischen Sehwinkels (logMAS) und verglichen die Mittelwerte aller Gruppen.
Ergebnis: Bei der Gruppe mit Emmetropic Vision, Blended Vision und den phaken Augen betrugen die minimalen stereoskopischen Sehwinkel 0,37 logMAS, 0,00 logMAS und –0,18 logMAS.
Schlussfolgerungen: Das stereoskopische Sehen ist bei Blended Vision Implantationsvarianten überraschenderweise signifikant besser als bei beidseitiger Emmetropie, wobei phake Augen insgesamt die besten Ergebnisse zeigten. Für geringe Raumfrequenzen (ca. 2cpd) beeinträchtigt das Visus-schwächere Auge das stereoskopische Sehen bei Kontour-basierten Tests in Einklang mit neusten Forschungsergebnissen offenbar nur relativ schwach.