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16. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

4. - 6. Oktober 2017, Berlin

Characteristics of Value-Based Health and Social Care from Organizations‘ Perspectives (OrgValue)

Meeting Abstract

  • Lena Ansmann - Universität zu Köln, Köln, Germany
  • Hendrik Hillen - Universität zu Köln, Köln, Germany
  • Kira Hower - Universität zu Köln, Köln, Germany
  • Ludwig Kuntz - Universität zu Köln, Köln, Germany
  • Stephanie Stock - Universitätsklinikum Köln, Köln, Germany
  • Vera Vennedey - Uniklinik Köln, Köln, Germany

16. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). Berlin, 04.-06.10.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. DocP251

doi: 10.3205/17dkvf172, urn:nbn:de:0183-17dkvf1725

Published: September 26, 2017

© 2017 Ansmann et al.
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Text

Hintergrund: Gesundheitssysteme stehen vor der großen Herausforderung, bei knappen Ressourcen Patientenversorgung so zu erbringen, dass sie sich an den Bedarfen und Präferenzen der Patienten orientiert. Verschiedene Studien zeigen, dass die Gesundheitsversorgung jedoch eher vom Angebot gesteuert wird und die Patientenzentrierung häufig auf der Strecke bleibt. Aus diesem Grund zielt Value-based Care auf die Umgestaltung von Versorgungsprozessen und -strukturen hin zu mehr Patientenzentrierung bei gleichzeitigem Kostenbewusstsein ab. Das Forschungsprojekt OrgValue ist eines von drei Teilprojektes des Verbundprojektes Cologne Care Research and Development Network (CoRe-Net), das im Februar 2017 gestartet ist.

Fragestellung: Nach Porter et al. (2013) sollte sich die Umgestaltung von Versorgungsorganisationen hin zu Value-based Care aus den Organisationen selbst heraus entwickeln. Zur Umgestaltung auf organisationaler Ebene gehören intraorganisationale Kooperation und Koordination der Versorgung sowie Strukturen und Prozesse wie z. B. Informationstechnologie, Führung/Management, Werte und Kultur. Daraus ergeben sich folgende Ziele des Forschungsprojektes OrgValue: (1) die Untersuchung des Implementierungsstandes von Patientenzentrierung und Ressourcenorientierung in Versorgungsorganisationen, (2) die Identifizierung der organisationalen Barrieren und Förderfaktoren der Implementierung in Versorgungsorganisationen und (3) die Entwicklung diagnostischer Instrumente und Generierung von Daten zum Zweck des organisationalen Lernens in Versorgungsorganisationen.

Methode: OrgValue untersucht alle Organisationstypen, die an der Versorgung von vulnerablen Patienten in der Stadt Köln beteiligt sind in einem Mixed-Method-Ansatz. Das Projekt besteht aus verschiedenen Teilen. (1) In einer qualitativen Erhebung werden semistrukturierte Einzelinterviews mit je drei Entscheidern aller relevanten Organisationstypen durchgeführt: Kliniken, niedergelassene Praxen, Pflegeeinrichtungen, Hospize, ambulante Einrichtungen und Rehakliniken (n=18). (2) In einer weiteren qualitativen Erhebung werden Fokusgruppen-Interviews mit Patienten durchgeführt (n = 3), um das Verständnis von Patientenorientierung aus Sicht von Patienten zu definieren. (3) Auf Basis der Interviewergebnisse wird ein Diagnostikinstrument zur quantitativen Befragung der Entscheider in allen beteiligten Versorgungsorganisationen in der Stadt Köln entwickelt. (4) Mit diesem Instrument wird eine quantitative Befragung von Entscheidern aller relevanten Versorgungsorganisationen (ca. n=1400) in der Stadt Köln hinsichtlich des Implementierungsstatus der patienten- und ressourcenorientierten Versorgung befragt. Außerdem werden die Perspektiven der Entscheider hinsichtlich förderlicher und hinderlicher Implementierungsfaktoren sowie Organisations- und Personalentwicklungsansätzen erhoben. In einer Machbarkeitsstudie werden die Organisationen zudem nach objektiven wirtschaftlichen Leistungsdaten befragt. (5) Zur Förderung des organisationalen Lernens werden die Ergebnisse des Projektes den teilnehmenden Versorgungsorganisationen in leicht handhabbaren Formaten bereitgestellt, die außerdem als Instrumente zur Organisationsdiagnostik und -entwicklung eingesetzt werden können.

Zu erwartende Ergebnisse: Die Ergebnisse der einzelnen Datenerhebungen in OrgValue und insbesondere deren Verbindung können relevante Einsichten in das organisationale Verhalten von Versorgungsorganisationen bei der Gestaltung von patientenorientierter und gleichzeitig ressourcenorientiert Versorgung geben. Im Einzelnen liefert das Projekt zum einen Ergebnisse zu dem Status Quo der Implementierung patientenzentrierter und wirtschaftlicher Versorgung in Versorgungsorganisationen der Stadt Köln aus Sicht von Entscheidungsträgern und Patienten. Zum anderen werden organisationale Barrieren und Förderfaktoren sowie die organisationale Veränderungsbereitschaft in Richtung Value-based Care identifiziert und daraufhin diagnostische sowie Feedback-Tools zur Selbstbewertung der Versorgungsorganisationen entwickelt. Die Forschungsergebnisse sollen als Input für organisationales Lernen und Entwickeln in und zwischen Versorgungsorganisationen genutzt werden. Die Ergebnisse der qualitativen Studien mit Entscheidern und Patienten sind Ende 2017 zu erwarten.