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35. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2017)

11.01. - 14.01.2017, Chur, Schweiz

Die aktuelle Entwicklung der DRG-Entgelte für die Behandlung von Patienten mit Verbrennungen in Deutschland und der Schweiz

Meeting Abstract

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  • M. Rapp - Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Burn Center, Marienhospital Stuttgart, Stuttgart, Germany
  • S. Wahler - St. Bernward GmbH, Hamburg, Germany

Deutschsprachige Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. 35. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2017). Chur, Schweiz, 11.-14.01.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17dav1.2

doi: 10.3205/17dav02, urn:nbn:de:0183-17dav029

Published: January 18, 2017

© 2017 Rapp et al.
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Einleitung: Im Jahr 2003 wurden in Deutschland DRGs für die stationäre Abrechnung eingeführt. 2006 übernahm die Schweiz dieses System und helvetisiert es. 2014 und 2016 erfolgte in beiden Ländern für die Verbrennungsmedizin ein weitgehender Umbau: Hauttransplantationen wurde entscheidend für die Einordnung der Fälle. Ebenfalls wurde eine hochgradige Differenzierung der Deckungsmaterialien und -lokalisationen eingeführt. 2017 erfolgten in beiden Ländern weitere Anpassungen.

Ziele: Diese Untersuchung beschreibt die Änderungen des deutschen und des schweizerischen DRG Systems 2017 in der Verbrennungsmedizin.

Methoden: Anhand der Unterlagen des deutschen DRG-Institutes und der SwissDRG wurden die Anpassungen der DRG Systeme für 2017 in der Verbrennungsmedizin herausgearbeitet.

Ergebnisse: In beiden Ländern werden 2017 die DRG für schwerste Verbrennungen (Y02; CH auch Y01) zwischen 5% und 16% abgewertet, besonders für Kinder. Durch Matrixänderungen für Komplikationen werden 2017 auch einige Fälle höher eingestuft. Schwere Verbrennungen ohne Hauttransplantation werden um etwa 5% bis 10% aufgewertet (Y62). Multipliziert man die Fälle eines Jahres mit den DRG 2015 bis 2017 so ist in Deutschland die Gesamtvergütung für Verbrennungen etwa gleich geblieben, orientierend auch in der Schweiz, wo nur Kalkulations- aber keine Gesamtzahlen zugänglich sind. In Deutschland gibt es bei Deckungen 2017 kaum Änderungen. In der Schweiz wurde unterjährig eine Sonderregelung für das Produkt Suprathel® geschaffen, das ab einer Deckung von 10% Körperoberfläche zusätzlich abgerechnet wurde. Diese wird 2017 ersetzt durch einen Prozedurencode, der bei einzelnen DRG zu einer Höherwertung führt, sehr ähnlich dem deutschen System.

Schlussfolgerungen: Nach gravierenden Systemumbauten werden die DRG 2017 in Deutschland und der Schweiz in der Verbrennungsmedizin nur geringfügig verändert. Parallel werten beide Systeme schwerste Fälle und Behandlung von Kindern etwas ab und mittelschwere Fälle etwas auf. In der Schweiz wird eine Sonderregelung der direkten Kostenerstattung für ein einzelnes Deckungsverfahren zurückgenommen und durch eine Höhergewichtung bei einzelnen DRGs ersetzt. In der Verbrennungsmedizin sind beide Systeme weiterhin äußerst ähnlich.