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42. Gemeinsame Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie

02. - 04.06.2016, Augsburg

Papillenverkalkungen bei Harnsäuresteinbildnern – Erste Ergebnisse

Meeting Abstract

  • W.L. Strohmaier - Klinikum Coburg, Klinik für Urologie und Kinderurologie, Coburg, Germany
  • M. Hörmann - Klinikum Coburg, Klinik für Urologie und Kinderurologie, Coburg, Germany
  • G. Schubert - Labor Berlin Charité Vivantes, Harnsteinlabor, Berlin, Germany

Bayerische Urologenvereinigung. Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. 42. Gemeinsame Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Augsburg, 02.-04.06.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocFV60

doi: 10.3205/16urobay060, urn:nbn:de:0183-16urobay0605

Published: April 20, 2016

© 2016 Strohmaier et al.
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Für das Kalziumoxalatsteinleiden konnten wir kürzlich zeigen, dass die Beurteilung von Papillenverkalkungen mit Bestimmung eines Kalzifikationsindexes ein besserer prognostischer Parameter für die Rezidivneigung ist als metabolische Parameter. Unsere interessierte, welche Rolle Papillenverkalkungen beim Harnsäuresteinleiden (Hs) spielen und ob sie ebenfalls prognostische Bedeutung besitzen.

Wir untersuchten bislang n=30 Patienten mit Hs. Die Steinanalyse erfolgte mittels Röntgendiffraktiometrie / Polarisationsmikroskopie. Im Rahmen einer flexiblen Ureterorenoskopie bzw. perkutanen Nephrolithotomie wurden sämtliche Papillen inspiziert, ausgezählt und auf den Schweregrad der Verkalkungen beurteilt. Ein Kalzifikationsindex (KI) wurde berechnet: Summe Papillen x Kalzifikationsgrad x Zahl verkalkter / Gesamtzahl der Papillen. Folgende Parameter wurden außerdem bestimmt: Alter, Geschlecht, Body Mass Index (BMI), arterieller Blutdruck (RR), Rezidivrate, Diabetes; Blut: Kreatinin, Glukose, Harnsäure, Kalzium, Natrium, Kalium; Urin: pH-Tagesprofile, Volumen, Kalzium, Harnsäure, Zitrat, Ammoniak, Harnstoff. Mit dem Statistikprogramm Prism 5 (GraphPad) wurden neben der Summenstatistik non-parametrische Korrelationen (Spearman) berechnet und deren Signifikanz geprüft.

Im Gegensatz zu den Kalziumoxalatsteinpatienten (7,7 ± 7,9) war der KI deutlich niedriger (5,04 ± 4,39), obwohl die Anzahl der Steinepisoden bei den Hs höher war (2,53 ± 1,096 vs. 2,11 ± 1,30). Der KI korrelierte auch nicht signifikant (r=0,26; p=0,258) mit der Rezidivrate bzw. Anzahl der Steinepisoden in der Anamnese. Von den üblichen metabolischen Parameter korrelierten Serum-Kalzium signifikant positiv und Urin-pH und Urinvolumen negativ der der Steinfrequenz.

Im Gegensatz zum Kalziumoxalatsteinleiden scheinen Papillenverkalkungen in der Entstehung von Hs-Steinen eine geringere Rolle zu spielen. Auch scheinen sie nicht mit der Rezidivrate zu korrelieren und hier kein prognostischer Faktor zu sein. Diese ersten Ergebnisse müssen an größeren Serien überprüft werden.