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Purpura Schönlein Henoch mit besonderem Augenmerk auf die Nierenbeteiligung
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Published: | May 6, 2016 |
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Von 2010 bis 2015 wurden im Clementine Kinderhospital 85 Kinder mit Purpura Schönlein Henoch behandelt. Das mediane Alter der Patienten betrug 5 Jahre (Streubreite 1-16 Jahre). Die Verweildauer der stationär behandelten Patienten variierte von 1 bis 18 Tagen (Median 4). 53% der Patienten waren männlich. Definitionsgemäß hatten alle Patienten eine Purpura. 80% entwickelten eine Gelenkbeteiligung bzw. periartikuläre Schwellungen. Über 50% hatten gastrointestinale Symptome. 13% der Jungen hatte eine skrotale Beteiligung. Zerebrale Symptome (Kopfschmerzen) traten bei weniger als 5% auf.
Auffällige Urin- und Nierenbefunde konnten bei über 40% (37/85) der Patienten nachgewiesen werden. Dabei wurde fast universell eine Hämaturie gefunden, während eine Proteinurie seltener war. Bei isolierter Hämaturie lässt sich eine reine Blasenbeteiligung bei Vaskulitis ohne Nierenaffektion nicht sicher ausschließen. Immerhin entwickelten aber 13 der 37 Patienten mit Nierenbeteiligung eine große Proteinurie und passager trat bei 4 dieser 37 kurzzeitig (≤ 7 Tage) eine Einschränkung der globalen Nierenfunktion auf. Die Mehrzahl der Nierenbeteiligungen erwies sich als passager und spontan rückläufig, während fünf Patienten langfristig an einer Nephritis leiden. Kein Patient hat im Beobachtungszeitraum eine terminale Niereninsuffizienz entwickelt.
Die Diagnostik, Therapie und Ergebnisse der Patienten mit schwerer Nierenbeteiligung werden gesondert dargestellt.
Die Daten zeigen, dass eine sorgfältige Untersuchung der Patienten mit Purpura Schönlein Henoch sinnvoll ist, um eine Nierenbeteiligung zu entdecken und bei schweren Veränderungen weitere diagnostische und therapeutische Maßnahmen zeitgerecht einleiten zu können.