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24. Jahrestagung der Regionalgesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens (SATh 24)

02.09. - 03.09.2016, Halle/Saale

Einsatz des Femtosekunden-Lasers in der modernen Kataraktchirurgie – Hallesche 1-Jahresergebnisse

Meeting Abstract

  • Gernot I. W. Duncker - Halle/Saale
  • C. Buchholz - Halle/Saale
  • A. Große - Halle/Saale
  • C. Mehnert - Halle/Saale
  • A. Sasse - Halle/Saale

Regionalgesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens. 24. Jahrestagung der Regionalgesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens. Halle/Saale, 02.-03.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16sath56

doi: 10.3205/16sath56, urn:nbn:de:0183-16sath564

Published: August 29, 2016

© 2016 Duncker et al.
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Mit dem Femtosekundenlaser können OCT-kontrolliert eine präzise, kreisrunde Kapsulorhexis und die kontollierte Parzellierung des Linsenkernes vorgenommen werden, ohne das Auge zu eröffnen. Wegen der Sicherheit und Präzision des Verfahrens gilt die „Femto-Phako“ als Prämium-Variante der modernen Kataraktchirurgie. Es werden die Ein-Jahresergebnisse von 130 Patienten vorgestellt, die am Institut für Augenheilkunde Halle mit dem Catalys-System operiert wurden. Bei allen 130 Patienten gelang es, eine perfekte, zirkuläre Rhexis der vorderen Linsenkapsel anzulegen, die in 95% der Fälle einen Durchmesser von 4,9 mm hatte, bei engen Pupillen aber bis auf 3,5 mm verkleinert werden musste. Die effektive Phako-Zeit war unter 0,5 Sekunden. In 70,1% wurden multifokale und multifokal-torische Hinterkammerlinsen implantiert, in 29,9% Monofokallinsen. In einem Fall einer maturen Linsentrübung trat während der Kernaufarbeitung ein Hinterkapseldefekt auf, weswegen bei intakter Rhexis eine sulkusfixierte HKL implantiert werden mußte. Alle Implantate waren optimal zentriert, am ersten postoperativen Tag fiel die geringe Vorderkammerreaktion bei glatter und klarer Hornhaut auf. 92% der operierten Patienten erreichten einen unkorrigierten Fernvisus von 1,0 oder besser. 2 Patienten entwickelten in der ersten postoperativen Woche eine leichte Iritis mit Fibrinfäden am Pupillarsaum, die gut auf Steroide ansprach. Nach präoperativer prophylaktischer Gabe eines nichtsteroidalen Entzündungshemmers trat diese Komplikation nicht mehr auf. Gerade bei Implantation sogenannter Sonderlinsen bietet die Femtosekunden-Technologie mehr Sicherheit, diese Implantate so zu fixieren, dass es zu keinen Dezentrierungen, Rotationen oder Shifts kommt. Die visuelle Rehabilitation verläuft enorm schnell. Die quasi präoperative Rhexis und Linsenzerkleinerung mit dem Laser am geschlossenen Auge verringert das Infektionsrisiko und erhöht die Präzision der modernen Kataraktchirurgie.