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24. Jahrestagung der Regionalgesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens (SATh 24)

02.09. - 03.09.2016, Halle/Saale

Technologische Innovationen im Hinterabschnitt – Heute und morgen

Meeting Abstract

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  • Wolfgang F. Schrader - Würzburg

Regionalgesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens. 24. Jahrestagung der Regionalgesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens. Halle/Saale, 02.-03.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16sath37

doi: 10.3205/16sath37, urn:nbn:de:0183-16sath372

Published: August 29, 2016

© 2016 Schrader.
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Die vitreoretinale Chirurgie wird immer atraumatischer und präziser. Während die ersten Vitrektomien Mitte der 1970er Jahre mit 13 G zugängen Sklerawunden von 2.5 mm Durchmesser hinterliessen, sind seit 2005 27 G-Instrumente (0.40 mm) verfügbar. Die mikroinzisionale Chirurgie erlaubt Operationen im tatsächlich geschlossenen System. Das Operationstrauma wird dadurch minimiert, Nähte sind nicht mehr erforderlich. Verbessertes Material, bessere Pumpen, höhere Schnittgeschwindigkeiten und Doppelschneiden erlauben 27 G- Vitrektomien mit vertretbaren OP- Zeiten, dadurch noch komplikationsärmere Operationen und damit zunehmend ambulante Eingriffe. Diese Fortschritte sind nützlich und notwendig, denn allein aufgrund der demographischen Entwicklung und unter Berücksichtigung der Indikationserweiterung in den letzten Jahren ist bis 2030 mit einem Anstieg der vitreoretinalen OP-Zahlen um 53% zu rechnen. Ob die Aufrüstung des OP-Mikroskops mit OCT und Vernetzung mit präoperativ erhobenen Befunden mit Fluoreszenzangiographie, Mikroperimetrie etc. die Beurteilung intraoperativer Befunde erleichtern wird oder zur Informationsüberflutung führt, muss sich zeigen. Head-up- Displays verbessern und vereinheitlichen die Stereopsis für alle im OP Anwesenden und erleichtern das Anlernen von Nachwuchsoperateuren. Besonders die intravitrealen Medikamenteneingaben führen zu einem Anstieg der Patientenbesuche in den Operationszentren und Kliniken, die nicht nur für das medizinische Personal, sondern gerade auch für den Patienten und seine Begleiter an die Grenzen der Belastungsfähigkeit gehen. Transportable Op-Systeme mit innovativem Laminarfluss ermöglichen in Zukunft sterile Eingriffe auch in ländlicher Umgebung patientennah. Um den drastisch steigenden Bedarf an vitreoretinalen Eingriffen zu decken und die Sicherheit auch in dezentralen Operationssälen und bei ambulanter Operation zu erhöhen, sind Fortschritte in der Mikroinzisionschirurgie, Datenvernetzung und OP-Ausstattung hochinteressant.