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Infraclinoidales/intrasphenoidales Aneurysma der Arteria carotis interna als seltene Differentialdiagnose bei Patienten mit unklaren Raumforderungen der Nasennebenhöhlen
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Published: | May 11, 2016 |
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Einleitung: Eine einseitige Verschattung der Nasennebenhöhlen mit knöcherner Destruktion ist in der CT-Bildgebung hochgradig verdächtig für einen malignen Prozess. Es gibt jedoch auch andere seltene Ursachen, die gerade bei der diagnostischen Gewebeprobengewinnung zu schwerwiegenden Komplikationen führen können.
Kasuistik: Eine 66-jährige Patientin stellt sich mit einer 3,5 cm großen Raumforderung der Keilbeinhöhle links vor, die die Wand der mittleren Schädelgrube destruiert. In der Vorgeschichte besteht ein MALT-Lymphom (Parotis rechts, ED 05/2015) und ein Adeno-CA der Lunge (links, ED 03/2003). Bei Verdacht auf einen malignen Prozess wird eine endonasale NNH-OP zur diagnostischen Probengewinnung durchgeführt. Intraoperativ findet sich polypös veränderte Schleimhaut an der Keilbeinhöhlenvorderwand sowie eine teildestruierte Rückwand. Die präoperativ in der CT dargestellte Raumforderung erweist sich als pulsierender Prozess in der Keilbeinhöhle. Bei Verdacht auf intrasphenoidales Aneurysma der A. carotis interna wird die OP unverzüglich beendet. Mittels MRT und DSA kann die Verdachtsdiagnose bestätigt werden. In Abwägung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses wird nach interdisziplinärer Diskussion auf ein Coiling / Stenting des intakten Aneurysmas vorerst verzichtet und eine Verlaufskontrolle empfohlen.
Schlussfolgerungen: Aneurysmen der Arteria carotis interna in ihrem sphenoidalen Verlauf sind seltene, aber gerade bei operativer Exploration risikoträchtige Differentialdiagnosen erosiver Prozesse der Schädelbasis. Sie können CT-Bild morphologisch eine Raumforderung der Keilbeinhöhle vortäuschen und sollten bei Indikationsstellung und Operationsdurchführung in Betracht gezogen werden. Im Zweifel sollte eine weitergehende diagnostische Bildgebung eingeleitet werden.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.