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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

14.09. - 17.09.2016, Bern, Schweiz

Das Hannoversche Skills Lab zwischen Angebot und studentischer Realität – Was tun?

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Sabine Schneidewind - Hannover, Deutschland
  • Angelika Kursch - Hannover, Deutschland
  • Lisa Schauermann - Hannover, Deutschland
  • Volkhard Fischer - Hannover, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Bern, 14.-17.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocP5-294

doi: 10.3205/16gma336, urn:nbn:de:0183-16gma3366

Published: September 5, 2016

© 2016 Schneidewind et al.
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Text

Fragestellung: Nach drei Jahren etablierter Nutzung in curricularer Lehre wurde die studentische Nutzung zum eigenständigen Üben eruiert.

Methoden: Im Rahmen einer jährlichen Online-Befragung wurden alle Studierenden befragt, wie oft sie in ihren vergangenen zwei Studienjahren das Skills Lab zum freien (dozentenunabhängigen) Üben oder zu Peer Teaching-Tutorials genutzt haben. Daneben wurden weitere Nutzungswünsche und ggf. Gründe für eine Nichtnutzung erfragt.

Ergebnisse: Im 2. Studienjahr nutzten über 95% der Studierenden das freie Üben und über 50% die Peer Teaching-Tutorials. In allen anderen Studienjahren sind dies jeweils unter 10%. Etwa ein Drittel der Studierenden hätte die Räume gern als Gruppenarbeitsräume genutzt.

Als Gründe für die Nichtnutzung werden in allen Studienjahren andere Priorisierung (50%) und das Fehlen einer praktischen Prüfung (>20%) genannt. 20% der Viertjahres- und 10% der Fünftjahresstudierenden gaben an, sie könnten nicht üben, was sie interessiere. Alle Jahrgänge gaben in etwa 20% der Fälle an, dass sie die Übungsmöglichkeiten nicht nutzten, da sie sich schon ausreichend sicher fühlten.

Diskussion: Das Nutzungsverhalten bezüglich freiem Üben und Peer Teaching-Tutorials korreliert mit den vorhandenen Prüfungsformaten: Nur im 2. Jahr findet ein OSCE statt. Ansonsten dominieren wissensbasierte Prüfungen´(MC und mündlich). Obwohl sich nur eine Minderheit der Studierenden sicher in praktischen Fertigkeiten fühlt, wird nicht intensiver geübt. Hohe Präsenzzeiten sowie ein Schwerpunkt des Peer Teachings auf basalen ärztlichen Fertigkeiten könnten hier ursächlich sein.

Take Home-Message: Mit Umsetzung der Empfehlungen des Nationalen Kompetenzbasierten Lernzielkataloges Medizin zu mehr praktischen Prüfungen würde die Motivation zum Üben steigen, die Sicherheit bei praktischen Fertigkeiten erhöht und zu einer besseren Auslastung der Lehrinfrastruktur führen. Zusätzliche Angebote des Skills Labs für höhere Semester sollten weiter ausgebaut werden.