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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

14.09. - 17.09.2016, Bern, Schweiz

Wie schätzen Studierende der Fakultät für Gesundheit der Universität Witten/Herdecke (UW/H) den Einsatz mobiler Geräte für ihr Lernen ein?

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Patrick Rebacz - Witten, Deutschland
  • Michaela Zupanic - Witten, Deutschland
  • Jan P. Ehlers - Witten, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Bern, 14.-17.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocP1-420

doi: 10.3205/16gma226, urn:nbn:de:0183-16gma2266

Published: September 5, 2016

© 2016 Rebacz et al.
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Mobiles Lernen (mL) bezeichnet die Nutzung von mobilen Endgeräten wie Smartphones und Tabletts zum Informationsgewinn und zur Kommunikation von Lernthemen [1]. Der Einsatz dieser Geräte kann allerdings auch ablenkend oder kognitiv überlastend wirken [2].

Hier wurde untersucht, wie Studierende die Nutzung von mobilen Endgeräten zum Lernen einschätzen.

Um die Einstellungen zu mL zu messen, wurde ein freiwilliger, anonymisierter Fragebogen in Präsenzveranstaltungen ausgeteilt. Die Medienkompetenz wurde mit insgesamt 34 Fragen auf einer vierstufigen Likert-Skala erfasst (1=gar nicht bis 4=genau, förderliche Einschätzungen 8 Fragen, hemmende 10 Fragen). Diese wurden jeweils aufsummiert und zur Skala transformiert.

Insgesamt haben 725 Studierende (59,9%) geantwortet (464 Frauen, 246 Männer, 349 Medizin, 173 Zahnmedizin, 142 Psychologie, 48 Pflegewissenschaften).

Förderlichen Auswirkungen des mL (2.42±0.55) wurden schwächer eingeschätzt als hemmende (2.63±0.60). Deutliche Unterscheide zeigten sich beim Vergleich der vier Departments sowohl bei förderlichen (Kruskall-Wallis-Test: c2=25.17, p=.000) als auch hemmenden Auswirkungen (c2=20.42, p=.000), mit stärkster Ausprägung in positiver Einschätzung in der Medizin und in negativer Einschätzung in den Pflegewissenschaften. Frauen schätzten positive (Mann-Whitney-U-Test: Z=-2.84, p=.004) und negative Auswirkungen (Z=-2.16, p=.031) geringer ein als Männer. Das Angebot an Ressourcen für mL von Seiten der UW/H wurde überwiegen (68,9%) als zu gering betrachtet.

Der Einsatz mobiler Endgeräte wird von den Studierenden sowohl als förderlich als auch als hinderlich betrachtet. Da das Angebot an spezifischen Ressourcen als zu gering angesehen wird, dominiert die Bewertung der hinderlichen Faktoren. Neben dem Ausbau der Ressourcen ist es sinnvoll, die notwendige Medienkompetenz für mobiles Lernen zu vermitteln.

Der Einsatz neuer Technologien erfordert die Vermittlung neuer Kompetenzen und die Bereitstellung von Ressourcen.


Literatur

1.
Specht M, Ebner M, Löcker C. Mobiles und ubiquitäres lernen-technologien und didaktische Aspekte. In: Ebner M, Schön S. L3T. Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien. Berlin: epubli; 2013.
2.
Wickens CD. Multiple resources and mental workload. Hum Factors. 2008;50(3):449-455. DOI: 10.1518/001872008X288394 External link