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German Congress of Orthopaedics and Traumatology (DKOU 2016)

25.10. - 28.10.2016, Berlin

Biomechnische Analyse von ventralen Stabilisierungstechniken für verschiedene partielle und totale Wirbelkörper-Korpektomie-Defekt-Modelle

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Benjamin Ulmar - Orthopädische Universitätsklinik Ulm, Ulm, Germany
  • Alexander Disch - Zentrum für Muskulo-Skelettale Chirurgie, Sektion Muskulo-Skelettale Tumor Chirurgie, Charité Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Germany
  • Stefanie Erhart - Klinik für Unfallchirurgie und Sportmedizin, Medizinisch Universität Innsbruck, Innsbruck, Austria
  • Tugrul Kocak - Orthopädische Universitätsklinik Ulm, Ulm, Germany
  • Werner Schmoelz - Klinik für Unfallchirurgie und Sportmedizin, Medizinisch Universität Innsbruck, Innsbruck, Austria

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2016). Berlin, 25.-28.10.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocPO27-1071

doi: 10.3205/16dkou752, urn:nbn:de:0183-16dkou7520

Published: October 10, 2016

© 2016 Ulmar et al.
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Fragestellung: Die Wiederherstellung des normalen ventralen Wirbelsäulenprofils und der regulären Belastungsfähigkeit der vorderen Säule sind die Hauptziele bei der Behandlung von Wirbelsäulendefekten bei Wirbelkörperfrakturen. Bei größeren Defekten werden zunehmend Wirbelkörperersatz-Systeme (VBR) verwendet. Bei isoliertem ventralem Vorgehen werden üblicher Weise die VBR's mit zusätzlichen antero-lateralen polyaxialen oder winkelstabilen Platten kombiniert. In der präklinischen biomechanischen Testung von Stabilisierungstechniken bei Wirbelkörperfrakturen werden häufig komplette Korpektomie-Defektmodelle für die Fraktursimulation verwendet. Diese Defektmodelle können standardisiert und einfach hergestellt werden, zeigen aber ein Maximum an Instabilität, die zum Beispiel eine alleinige ventrale Instrumentierung überfordert. Deswegen untersucht diese Studie den Stabilisierungseffekt von VBR's und ventralen Plattensystemen an drei verschiedenen Wirbelkörperdefektmodellen.

Methodik: An 24 thorakolumbalen Kadaverwirbelsäulen, wurden zwei verschiedene partielle (pc 1 + 2) und eine komplette Korpektomie-Defektmodelle (cc) simuliert und anschließend durch unterschiedliche Kombinationen von zwei VBR's und 3 verschiedenen ventralen Plattensystemen stabilisiert. Nach der Stabilisierung wurde der Bewegungsumfang (RoM) in den drei Haupt-Bewegungsebenen im Wirbelsäulen-Prüfstand evaluiert.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die normalisierte RoM wurde in allen 3 Bewegungsebenen bei den zwei stabilisierten partiellen Korpektomie-Defektmodellen im Vergleich mit dem stabilisierten totalen Korpektomie-Defektmodell und dem intakten Präparat signifikant reduziert. Das stabilisierte komplette Korpektomie-Defektmodell konnte die normalisierte RoM in der Flexion/Extension und die axiale Rotation im Vergleich zum intakten Präparat nicht reduzieren.

Beide partielle Korpektomie Modelle sind geeignet für die biomechanische Testung von isolierten ventralen Stabilisierungstechniken. Das komplette Korpektomie-Defektmodell ist nicht geeignet für die Testung isolierter ventraler Stabilisierungstechniken, da es eine maximal rotationsinstabile Fraktur simuliert, bei der auch im klinischen Gebrauch eine alleinige ventrale Instrumentierung überfordert ist und deshalb durch eine zusätzlich dorsale Instrumentierung ergänzt werden muss.