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ICG – Neue diagnostische Wege in der Plastischen Chirurgie
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Published: | September 27, 2016 |
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ICG (Indocyanin Grün) ist ein Farbstoff, der durch monochromatisches Licht von 800nm zum Phosphoreszieren angeregt wird. Über eine Infrarotkamera kann ein Bild des angefärbten Gewebes erzeugen werden. Da dieser Farbstoff sowohl über die Blut- als auch über Lymphgefäße transportiert wird, haben sich in jüngster Zeit neue diagnostische Möglichkeiten ergeben. Durch die intravenöse Applikation kann die Gewebeperfusion an der Hautoberfläche oder intraoperativ auch in der Wunde dargestellt werden. Über eine spezielle Kamera kann auch die Durchgängigkeit mikrochirurgischer Anastomosen geprüft werden.
Die intradermale Injektion ermöglicht es, Lymphknoten zu markieren und Lymphbahnen in realtime darzustellen.
Wir verwenden ICG schon seit über 5 Jahren, um die Lappenperfusion beim mikrochirurgischen Gewebetransfer darzustellen und damit minderdurchblutete Areale zu detektieren. In einer Studie an 200 Patientinnen mit einem primären Mamma - Ca wurde die Darstellung der Sentinellymphknoten mit ICG und Radionuklid verglichen. Die Detektionsrate lag bei ICG bei 97,2% und beim Radionuklid bei 97,4%.
Beim chronischen Lymphödem kann der Farbstoff verwendet werden um die Lymphbahnen präoperativ darzustellen und das Ergebnis nach der Lymphknotentransplantation zu prüfen.
In Zukunft können durch die Verwendung der Realtimelymphografie durch die Verwendung des ICG das Lymphsystem bei vielen Lappenplastiken berücksichtig werden.
ICG bietet somit einen weitgefächertes Einsatzgebiet und stellt damit einen diagnostischen Fortschritt in der Plastischen Chirurgie