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Freisetzung des Zytokins MIF aus Fibrozyten unter Hypoxie und Kaltplasma
Release of cytokine MIF under hypoxia and non-thermal-plasma
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Published: | September 27, 2016 |
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Fibrozyten exprimieren im Rahmen der Wundheilung und Geweberegeneration eine große Bandbreite an Chemokinen, Zytokinen und Wachstumsfaktoren. Auch ein wesentlicher fibrozytärer Einfluss auf diverse andere Zelltypen lässt sich nicht nur bei der hypertrophen bzw. keloiden Narbenbildung vermuten.
Plasmen kommen in der Natur häufiger vor als man vorweg annimmt; so besteht 99% der Materie, bezieht man sich auf das gesamte Universum, aus Plasmen. Die Sonne und viele andere natürlich vorkommende Strahlungen sind somit dem Aggregatzustand „Plasma“ zuzurechnen. Auch in der Technik ist angefangen bei Leuchtstoffröhren über Plasmafernseher bis letztendlich zur Kernfusionstechnologie die Plasmatechnik weit verbreitet. Den Einzug in die Medizin hat diese Technologie aber bereits vor längerer Zeit geschafft. Spielten anfänglich eher die Oberflächenbehandlungen von Medizinprodukten die Hauptrolle der Indikationsstellung, ist mittlerweile die Kauterisation und Gewebeabtragung mittels Plasma kein Novum mehr. Über die Jahre ist nun die technische Entwicklung zu Niederdruck-Atmosphärenplasmen gereift, d.h. elektrische Ströme und Temperaturen konnten auf eine in-vivo Anwendung modifiziert werden.
Ziel der Arbeit war es die nichtletalen Effekte auf Fibrozyten von Plasmen und die Zytokinexpression unter Hypoxiebedingungen zu verstehen. Die Expression des Zytokins MIF unter Hypoxie und gewissen Plasmabehandlungszeiten gibt Hinweise auf wesentliche Zellinteraktionen mit Fibrozyten durch Kaltplasmabehandlung. Auch hypoxische Konditionen führen zu einem biphasischen Sekretionsmuster von MIF.
Die in der Proteomik detektierten Proteine haben wesentliche Bedeutung für regenerative Prozesse wie z.B Zellproliferation und Angiogenese. So ist auch das Serumamyloid Protein P ein wesentlicher Faktor in der Pathogenese fibrotisch-systemischer Erkrankungen. Ein Einfluss von Kaltplasma liegt hier nahe und kann in der topischen Anwendung auf z.B. Wunden wesentlichen Einfluss auf den klinischen Verlauf haben. Eine systemsiche Anwendung wie bei Nieren- oder Lungenfibrose ist eher als ungeeignet zu sehen.
Ebenfalls interessant ist die Wirkung auf die verschiedenen Kollagentypen. Gerade im Hinblick auf mögliche Bindung von Wachstumsfaktoren an kollagene Strukturen sind Kombinationen von NTP Behandlungen und Wachstumsfaktor beschichteten Matrizes mögliche Konzepte zur Behandlung von chronischen Wunden.
Die Ergebnisse dieser Arbeit bieten somit Ansätze für ein besseres Verständnis für z.B. Wundheilungsprozesse und können damit die Implementierung von neuen Therapien ermöglichen.