gms | German Medical Science

47. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 21. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

08.09. - 10.09.2016, Kassel

Medizinische Einzelfallhilfe – Sechs Jahre Zusammenarbeit mit dem Friedensdorf International

Individual case medical aid – six years of cooperation with Friedensdorf International

Meeting Abstract

Search Medline for

  • presenting/speaker Cord Christian Corterier - Klinikum Ernst von Bergmann, Klinik für Plastische Chirurgie, Potsdam, Deutschland
  • Mojtaba Ghods - Klinikum Ernst von Bergmann, Klinik für Plastische Chirurgie, Potsdam, Deutschland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 47. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 21. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Kassel, 08.-10.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc135

doi: 10.3205/16dgpraec135, urn:nbn:de:0183-16dgpraec1353

Published: September 27, 2016

© 2016 Corterier et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Seit 2009 wurden im Klinikum Ernst von Bergmann Potsdam in Zusammenarbeit mit Friedensdorf International sechs Kinder aus Afghanistan chirurgisch versorgt.

Die Auswahl der Kinder erfolgte durch die afghanische NGO „Roter Halbmond“, die weitere Organisation durch Friedensdorf international. Primäres Ziel der Organisation ist die Reintegration der Kinder in ihrem Heimatland, deshalb leben diese Kinder, während des Aufenthaltes in Deutschland, nicht bei Pflegeeltern, sondern in einem Camp mit vielen anderen Kindern. Die Kosten für die medizinische Behandlung im Klinikum Ernst von Bergmann wurden vom Klinikum übernommen.

Im Zeitraum von 2009-2015 wurden drei Jungen und drei Mädchen in einem Alter von 5-12 Jahren behandelt. In allen Fällen hatten die Kinder funktionelle Einschränkungen der Extremitäten als Folge von Verbrennungen. Alle erforderlichen Fachbereiche wurden in Rahmen der interdisziplinären Behandlung hinzugezogen. Aus Plastisch Chirurgischer Sicht kamen sowohl gestielte Lappenplastiken, freie Lappenplastiken, als auch Spalthauttransplantationen zur Anwendung. Bis zur vollständigen Rehabilitation waren zum Teil mehrfache Klinikaufenthalte notwendig, in den Intervallen wurden die Kinder im Friedensdorf in Oberhausen untergebracht.

Bisher wurden 5 Kinder wieder in ihrem Heimatland reintegriert, ein Mädchen ist zurzeit noch in Behandlung. Die Zusammenarbeit mit Friedensdorf International lief reibungslos, durch die Möglichkeit, die Kinder im Intervall stationär aufzunehmen, konnten die teils sehr komplexen Krankheitsbilder soweit austherapiert werden, dass eine weitere Behandlung im Heimatland nicht notwendig war.

Die medizinische Einzelfallhilfe bietet die Möglichkeit, auch im Heimatkrankenhaus einen Beitrag zur humanitären Hilfe zu leisten. Dabei muss berücksichtigt werden, dass die Kinder über einen längeren Zeitpunkt von ihren Familien getrennt werden.