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Persistierende fetale vaskuläre Strukturen: Einfluss auf den Langzeitverlauf in der operativen Behandlung der kongenitalen Katarakt
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Published: | March 1, 2016 |
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Hintergrund: Persistierende fetale vaskuläre Strukturen (PFV) zählen zu den häufigsten okulären Fehlbildungen, die mit einer unilateralen kongenitalen Katarakt assoziiert sind. Während verbesserte mikrochirurgische Techniken zu einer Reduktion intra- und postoperativer Komplikationen bei der einfachen kongenitalen Katarakt geführt haben, ist derzeit noch wenig über postoperative Behandlungsergebnisse von komplexen – mit PFV assoziierten – kindlichen Katarakten bekannt. In der vorliegenden Studie analysierten wir postoperative klinische und funktionelle Langzeitergebnisse bei PFV assoziierten und isolierten kongenitalen Kataraktaugen.
Methoden: Wir werteten die Daten von Kindern aus, die vor dem 18. Lebensmonat eine Kataraktoperation ohne Linsenimplantation erhalten hatten. Hierbei verglichen wir die postoperativen Langzeitergebnisse von PFV assoziierten Kataraktaugen mit Befunden isolierter kongenitaler Kataraktaugen. Primäres Zielkriterium war der Visus bei der letzten Kontrolluntersuchung, wobei als Kontrollgruppe lediglich die unilatera-len isolierten Kataraktaugen herangezogen wurden. Sekundäre Zielkriterien waren Aphakieglaukom, Nachstar, Glaskörperblutung, Netzhautablösung, Fibrinreaktion.
Ergebnisse: 19 Augen (19 Kinder) mit kongenitaler Katarakt in Assoziation mit PFV wurden mit 69 Augen (40 Kinder) mit isolierter kongenitaler Katarakt (11 unilateral / 29 bilateral) verglichen (durchschnittl. Nachbeobachtungszeit: 53,2 Monate). 68,4% der operierten PFV-Augen wiesen eine Visusverbesserung auf. Allerdings erreichten diese Augen signifikant seltener als die 11 unilateralen Kontrollaugen einen quantifizierbaren Visus (36,8% vs. 90,9%; P=0,0067). In der Patientengruppe mit PFV war das Risiko für postoperative Glaskörperblutungen (P=0,0001) und Netzhautablösun-gen (P = 0,009) sowohl nach primärer Kataraktoperation als auch nach sekundären intraokularen Operationen signifikant höher als in der Vergleichsgruppe. Die Häufig-keit operativer Folgeeingriffe in der Nachbeobachtungszeit war jedoch zwischen bei-den Gruppen vergleichbar. Aphakieglaukom (P=0,23), Nachstar (P=1,0), sowie Fib-rinreaktionen (P=0,29) waren in beiden Gruppen gleich häufig.
Schlussfolgerung: Unsere Ergebnisse weisen daraufhin, dass durch die frühzeitige Operation einer PFV assoziierten kongenitalen Katarakt eine Visusverbesserung er-zielt werden kann, obwohl der endgültige Visus limitiert ist. Das Vorliegen eines PFV-Syndroms erhöht das Risiko für eine postoperative Blutung und Netzhautablösung sowohl in Folge der primären Kataraktoperation als auch bei weiteren Folgeoperationen.