gms | German Medical Science

57. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

22. - 24.09.2016, Frankfurt am Main

Evaluation feinmotorischer Leistungen bei Erkrankungen der Hand

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Elias Volkmer - Department of hand and plastic surgery, LMU of Munich, Munich, Germany
  • Katharina Pippich - Department of hand and plastic surgery, LMU of Munich, Munich, Germany
  • Christine Hagen - Department of hand and plastic surgery, LMU of Munich, Munich, Germany
  • Kathrin Allgöwer - Institute of Movement Sciences, Technical University of Munich, Munich, Germany
  • Joachim Hermsdörfer - Institute of Movement Sciences, Technical University of Munich, Munich, Germany
  • Riccardo Giunta - Department of hand and plastic surgery, LMU of Munich, Munich, Germany

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 57. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Frankfurt am Main, 22.-24.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dgh062

doi: 10.3205/16dgh062, urn:nbn:de:0183-16dgh0628

Published: September 20, 2016

© 2016 Volkmer et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Fragestellung: Der Alltag des Patienten wird bei verschiedensten handchirurgischen Krankheitsbildern vor allem durch eine Verschlechterung der Feinmotorik beeinträchtigt. Trotzdem gibt es bisher nur wenige etablierte Methoden, die in der Lage sind, das Ausmaß einer Feinmotorikstörung objektiv zu erfassen. Mittels eines Bluetooth-gestützten Geräts, dem Manipulandum, quantifizierten wir die feinmotorischen Leistungen von Patienten mit M. Dupuytren und Karpaltunnelsyndrom.

Methodik: Die Messungen wurden an Gruppen von jeweils 30 Patienten mit M. Dupuytren und Karpaltunnelsyndrom durchgeführt. Zum Vergleich zogen wir sowohl die gesunde Hand als auch eine Kontrollgruppe von 15 in Alter und Geschlecht übereinstimmenden Gesunden heran. Zusätzlich zu etablierten Methoden wie Nine-Hole-Peg-Test, 2-Punkt-Diskrimination und DASH beurteilten wir unter Verwendung des kabellos betriebenen Geräts verschiedene Aspekte der Feinmotorikstörung in vier Subtests. Unter Greifen und Anheben des Manipulandums wurden neben Hebekraft und Raumposition verschiedene Griffkraftparameter im Zeitverlauf gemessen. Sowohl Oberfläche als auch Schwere des Geräts wurden variiert, um die Möglichkeit zur Antizipation der Fingerkräfte an die Reibung sowie das Gewicht beim Heben zu untersuchen.

Ergebnisse: Die etablierten Methoden Nine-Hole-Peg-Test und 2-Punkt-Diskrimination zeigten keine signifikanten Unterschiede. Im Gegensatz dazu erhielten wir unter Verwendung des Manipulandums präzise Informationen über die vorhandenen Handfunktionsstörungen. Beim Karpaltunnelsyndrom konnten wir im Greif- und Hebesubtest eine starke Erhöhung der Griffkraft beobachten. Interessanterweise zeigte der M. Dupuytren dem KTS ähnliche Störungen der Feinmotorik und wies eine exzessive Erhöhung der Griffkraft während des Greif- und Hebevorgangs bei eingeschränkter Differenzierung zwischen leichtem und schwerem Gewicht auf.

Schlussfolgerung: Für ein verbessertes postoperatives Monitoring und eine individualisierte Therapie ist eine objektive präzise Messung der Feinmotorik wünschenswert. Mittels des vorgestellten quantifizierenden Verfahrens konnten signifikante Veränderungen bei den Krankheitsbildern M. Dupuytren und Karpaltunnelsyndrom aufgezeigt werden. Durch eine Differenzierung der unterschiedlichen feinmotorischen Leistungsaspekte kann das Manipulandum eine umfassendere Verlaufsdokumentation der Therapie während der Rehabilitation ermöglichen, mit der Zukunftsvision diese individuell an den jeweiligen Patienten anzupassen und Therapieergebnisse vorauszuplanen.