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Evaluation feinmotorischer Leistungen bei Erkrankungen der Hand
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Published: | September 20, 2016 |
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Fragestellung: Der Alltag des Patienten wird bei verschiedensten handchirurgischen Krankheitsbildern vor allem durch eine Verschlechterung der Feinmotorik beeinträchtigt. Trotzdem gibt es bisher nur wenige etablierte Methoden, die in der Lage sind, das Ausmaß einer Feinmotorikstörung objektiv zu erfassen. Mittels eines Bluetooth-gestützten Geräts, dem Manipulandum, quantifizierten wir die feinmotorischen Leistungen von Patienten mit M. Dupuytren und Karpaltunnelsyndrom.
Methodik: Die Messungen wurden an Gruppen von jeweils 30 Patienten mit M. Dupuytren und Karpaltunnelsyndrom durchgeführt. Zum Vergleich zogen wir sowohl die gesunde Hand als auch eine Kontrollgruppe von 15 in Alter und Geschlecht übereinstimmenden Gesunden heran. Zusätzlich zu etablierten Methoden wie Nine-Hole-Peg-Test, 2-Punkt-Diskrimination und DASH beurteilten wir unter Verwendung des kabellos betriebenen Geräts verschiedene Aspekte der Feinmotorikstörung in vier Subtests. Unter Greifen und Anheben des Manipulandums wurden neben Hebekraft und Raumposition verschiedene Griffkraftparameter im Zeitverlauf gemessen. Sowohl Oberfläche als auch Schwere des Geräts wurden variiert, um die Möglichkeit zur Antizipation der Fingerkräfte an die Reibung sowie das Gewicht beim Heben zu untersuchen.
Ergebnisse: Die etablierten Methoden Nine-Hole-Peg-Test und 2-Punkt-Diskrimination zeigten keine signifikanten Unterschiede. Im Gegensatz dazu erhielten wir unter Verwendung des Manipulandums präzise Informationen über die vorhandenen Handfunktionsstörungen. Beim Karpaltunnelsyndrom konnten wir im Greif- und Hebesubtest eine starke Erhöhung der Griffkraft beobachten. Interessanterweise zeigte der M. Dupuytren dem KTS ähnliche Störungen der Feinmotorik und wies eine exzessive Erhöhung der Griffkraft während des Greif- und Hebevorgangs bei eingeschränkter Differenzierung zwischen leichtem und schwerem Gewicht auf.
Schlussfolgerung: Für ein verbessertes postoperatives Monitoring und eine individualisierte Therapie ist eine objektive präzise Messung der Feinmotorik wünschenswert. Mittels des vorgestellten quantifizierenden Verfahrens konnten signifikante Veränderungen bei den Krankheitsbildern M. Dupuytren und Karpaltunnelsyndrom aufgezeigt werden. Durch eine Differenzierung der unterschiedlichen feinmotorischen Leistungsaspekte kann das Manipulandum eine umfassendere Verlaufsdokumentation der Therapie während der Rehabilitation ermöglichen, mit der Zukunftsvision diese individuell an den jeweiligen Patienten anzupassen und Therapieergebnisse vorauszuplanen.