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50. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

29.09. - 01.10.2016, Frankfurt am Main

Instant Aging – Wie fühlt es sich an alt und krank zu sein – Einfluss von Evaluationsergebnissen auf die Qualität der Lehre

Meeting Abstract

  • M. Sauer - Universitätsklinikum Carl Gustav Carus an der Technischen Universität Dresden Bereich Allgemeinmedizin, Medizinische Klinik und Poliklinik III, Dresden
  • M. Görnig - Städtisches Klinikum Dresden Neustadt Geriatrische Rehabilitationsklinik, Dresden
  • A. Bartels - Universitätsklinikum Carl Gustav Carus an der Technischen Universität Dresden Bereich Allgemeinmedizin, Medizinische Klinik und Poliklinik III, Dresden
  • J. Schübel - Universitätsklinikum Carl Gustav Carus an der Technischen Universität Dresden Bereich Allgemeinmedizin, Medizinische Klinik und Poliklinik III, Dresden
  • S. Lange - Universitätsklinikum Carl Gustav Carus an der Technischen Universität Dresden Bereich Allgemeinmedizin, Medizinische Klinik und Poliklinik III, Dresden
  • A. Bergmann - Universitätsklinikum Carl Gustav Carus an der Technischen Universität Dresden Bereich Allgemeinmedizin, Medizinische Klinik und Poliklinik III, Dresden

50. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Frankfurt am Main, 29.09.-01.10.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16degam216

doi: 10.3205/16degam216, urn:nbn:de:0183-16degam2161

Published: September 19, 2016

© 2016 Sauer et al.
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Hintergrund: Für zukünftige Ärzte ist es essentiell, Haltungen und Einstellungen für einen achtungsvollen Umgang mit chronisch Kranken und betagten Patienten zu entwickeln. Dazu wurde 2013 das Seminar „Instant Aging“ an der TU Dresden für das 4. Studienjahr eingeführt. Zur Simulation altersspezifischer Erkrankungen und Einschränkungen erhalten die Studenten immobilisierende Hilfsmittel, die Bewegung, Visus und das Hörvermögen einschränken um einen Perspektivwechsel zu ermöglichen. Mit diesen künstlichen Einschränkungen müssen die Studenten bestimmte Aufgaben des täglichen Lebens bewältigen.

Fragestellung: Erachten die Studierenden das neue Lehrkonzept für ihre ärztliche Zukunft als sinnvoll? Und wie kann die Lehre durch Evaluation und hierdurch generierte finanzielle Mittel verbessert werden?

Methoden: Von 2013 bis 2015 wurden die Evaluationsergebnisse des Seminars untersucht. Beinhaltet waren 22 Fragen zur persönlichen Einstellung, zu den Stationen, zur Organisation sowie zum Gesamteindruck. Die Fragen waren als sechs-stufige Skalen konstruiert.

Ergebnisse: An der Evaluation nahmen insgesamt 478 von 510 Studenten der Humanmedizin (Rücklauf 93,7%) teil. Vergleicht man 2013 und 2015 zeigen sich signifikant bessere Bewertungen in sechs von neun auf die Arbeitsmittel zur Simulation und die Zufriedenheit mit dem Seminar abzielende Fragen. Gleichzeitig wurde die zur Verfügung stehende Zeit mit zunehmend besserer materieller Ausstattung signifikant schlechter bewertet (2013: M=1,69; SD=1,03; 2015: M=2,19; SD=1,43, p≤0,05). Nach dem Seminar konnten sich die Studierenden 2015 signifikant (p≤0,001) besser in ältere Patienten hinein versetzen.

Diskussion: Gute Lehre erfordert moderne Lehrformate, die sowohl eine solide materielle Ausstattung als auch angemessene zeitliche Abbildung im Curriculum benötigen. Unsere Ergebnisse zeigen, dass praktische Übungen realitätsnähere Simulationen und somit intensivere Selbsterfahrungen ermöglichen.