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Nicht-pharmakologische komplementärmedizinische Präventions- und Therapieansätze bei Demenz: Ein Überblick
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Published: | September 19, 2016 |
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Hintergrund: Komplementärmedizinische Präventions- und Therapieansätze (Complementary and Alternative Medicine, kurz: CAM) werden von Demenzpatienten oder deren Angehörigen häufig nachgefragt. Zwar mangelt es an eindeutiger Evidenz im Hinblick auf die meisten Anwendungen, dennoch verwenden oder empfehlen viele Allgemeinärzte entsprechende Verfahren in ihrem Alltag. Neben Ginkgo Biloba-Extrakt stehen vielfältige nicht-pharmakologische CAM-Verfahren zur Verbesserung von Wohlbefinden und Lebensqualität der Demenzpatienten zur Verfügung.
Fragestellung: Ziel des vorliegenden Projektes war die Bewertung der Evidenzlage nicht-pharmakologischer CAM-Therapien bei Demenz.
Methoden: Hierzu wurde eine systematische Literaturrecherche mit folgenden Einschlusskriterien in Medline durchgeführt: systematische Übersichtsarbeiten zu CAM-Interventionen bei Patienten mit Demenz oder deren Vorstufen, Sprache: Deutsch/Englisch/Französisch/Spanisch. Arbeiten zu Phytopharmaka oder orthomolekularen Präparaten sowie zu nicht-pharmakologischen Therapieverfahren ohne Fokus auf CAM-Interventionen oder Demenz wurden ausgeschlossen. Das methodische Vorgehen folgte der Logik eines Scoping Meta-Reviews.
Ergebnisse: Es wurden 207 systematische Übersichtsarbeiten identifiziert, von denen 36 relevante Arbeiten eingeschlossen werden konnten. Diese wurden den folgenden Kategorien zugeordnet: Sensory Art Therapies (n= 19 syst. Übersichtsarbeiten), Touch (6), Akupunktur (6), Meditative Bewegung (2), Homöopathie (1), Entspannungsverfahren (0), Sonstiges (2). In keiner der Kategorien konnten eindeutig positive oder negative Empfehlungen aus den Ergebnissen abgeleitet werden.
Diskussion: Im Bereich Musiktherapie, Akupunktur, Massage sowie Aromatherapie bestehen positive Tendenzen, die als vielversprechend für den Einsatz im Versorgungsalltag von Demenzpatienten sowie für weiterführende Studien angesehen werden können. Insgesamt sind für eindeutige Aussagen bezüglich der Evidenz jedoch methodisch hochwertige Primärstudien mit ausreichend homogenen Studiendesigns in Bezug auf Zielparameter und Einschlusskriterien notwendig.