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34. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2016)

13. - 16.01.2016, Berchtesgaden

Multiprofessionelle Zusammenarbeit am UniversitätsSpital Zürich in der Arbeit mit Angehörigen

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Martina Götsch Heuberger - UniversitätsSpital Zürich, Sozialdienst, Zürich, Schweiz

Deutschsprachige Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. 34. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2016). Berchtesgaden, Deutschland, 13.-16.01.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dav69

doi: 10.3205/16dav69, urn:nbn:de:0183-16dav697

Published: January 12, 2016

© 2016 Götsch Heuberger.
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Einleitung: Die psychosoziale Begleitung und Beratung von Angehörigen von schwerverletzten PatientInnen gewinnt immer mehr an Bedeutung im Spitalalltag. Die Anforderungen an eine kompetente und multiprofessionelle Zusammenarbeit im Kontext komplexer medizinischer Fragestellungen, im Zusammenhang mit belasteten und verunsicherten, aber auch fordernden Angehörigen, sind enorm. Zudem sind vermehrt Patchwork Familien Konstrukte sowie kulturelle Aspekte zu berücksichtigen. Das stellt das Behandlungsteam vor eine große Herausforderung, die es gemeinsam und interdisziplinär anzupacken gilt. Angehörigenarbeit birgt somit viel Konfliktpotential, welches sich vor allem im Verlauf einer längeren Behandlung zeigt.

Ziel: Das Ziel lautet, die Angehörigen bei der Adaption der neuen Situation und der Bewältigung dieser zu unterstützen und zu begleiten. Dies setzt eine gut funktionierende multiprofessionelle Kooperation voraus. Die Zusammenarbeit der Fachdienste von Psychiatrie, Psychologie und Soziale Arbeit muss in der Angehörigenarbeit gut mit dem Behandlungsteam koordiniert und aufeinander abgestimmt werden.

Methode: Es gilt, in Krisen zu intervenieren, Konflikten vorzubeugen oder diese zu bearbeiten, zu vermitteln, koordinieren und dabei Ressourcen (insbesondere die der Angehörigen) zu aktivieren. Eine gute Zusammenarbeit der drei oben genannten Fachdienste ist dabei elementar. Das Spektrum reicht von gemeinsamen Standortgesprächen bis zu Einzelgesprächen mit anschließender externer Vernetzung. Dabei steht das Wohl der PatientInnen im Mittelpunkt aller Handlungen und Interventionen.

Ergebnis: Das Ergebnis der multiprofessionellen Interventionen sollte ein gelingender Umgang mit der veränderten Situation sein, welche durch die schwere Erkrankung des Angehörigen erfolgte. Die Gesprächsvorbereitung und anschließende Evaluation sowie Koordinations- und Austauschgespräche innerhalb des Behandlungsteams sind für eine stringente Angehörigenarbeit Voraussetzung.

Schlussfolgerung: Durch eine intensive und koordinierte interdisziplinäre Zusammenarbeit und die psychosoziale Begleitung von Angehörigen kann Konfliktpotential vorgebeugt und abgemildert werden. Wie umfassend und in welcher Frequenz die Betreuung stattfinden soll, ist noch Gegenstand laufender Evaluationen und von Fall zu Fall individuell zu beurteilen.


Literatur

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